Commerzialbank: Pleitewelle und erste Zeugen für U-Ausschuss

Commerzialbank: Pleitewelle und erste Zeugen für U-Ausschuss
Gute Auftragslage könnte Dachdeckerei-Betrieb retten. Am Dienstag wird die Ladungsliste der Zeugen für den U-Ausschuss beschlossen.

Kaum eine Woche vergeht, ohne dass eine neue Konkursmeldung im Zusammenhang mit dem Skandal rund um die Commerzialbank Mattersburg am Landesgericht Eisenstadt eintrudelt.

Dieses Mal hat es den Dachdeckerei-Betrieb des ehemaligen Bank-Aufsichtsrates Ernst Zimmermann erwischt. Dazu später mehr.

U-Ausschuss am Dienstag

Während wirtschaftlich also die Fetzen fliegen und vermutlich weitere Konkurse im Zuge der Causa folgen werden, geht der Untersuchungsausschuss des Landtages in die nächste Runde. Dort wird am Dienstag die Ladungsliste der Zeugen beschlossen, alle vier vertretenen Parteien haben sich auf eine rund 30 Personen fassende Liste verständigt.

Einige Namen davon sind schon bekannt, wie der KURIER berichtet hat: Zum Beispiel Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der ehemalige Finanzminister Hans Jörg Schelling und der jetzige Gernot Blümel oder Ex-Finanzlandesrat Helmut Bieler.

Neue Namen auf "vorläufiger Liste"

Ebenfalls geladen werden unter anderem Helmut Ettl, Vorstand der Finanzmarktaufsicht, Landesamtsdirektor Ronald Reiter, Engelbert Rauchbauer, ehemaliger Finanzvorstand des Landes, Harald Horvath, Geschäftsführer des Regionalmanagements Burgenland, Eisenstadts Bezirkshauptfrau Franziska Auer und Martin Puchers Frau. Seitens der Opposition wird im KURIER-Gespräch betont, dass es sich dabei um eine „vorläufige Liste“ handle. Die ersten Zeugen könnten bereits am 5. November vorgeladen werden.

Als zweiter Punkt auf der Tagesordnung stehen Ergänzungen des grundsätzlichen Beweisbeschlusses sowie des Arbeitsplans, wie Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ) am Montag mitteilte. Die Ergänzungen waren notwendig geworden, nachdem das Landesverwaltungsgericht einer Beschwerde der Oppositionsparteien ÖVP, FPÖ und Grüne stattgegeben hatte.

Konkurs mit Folgen

Die politischen Folgen des Bank-Skandals bleiben also abzuwarten. Wirtschaftlich wäre der Konkurs des Dachdeckerei-Betriebs für die Region eine weitere Katastrophe. Aber das Unternehmen soll bis mindestens November fortgeführt werden, auch für das kommende Jahr gibt es bereits Aufträge.

Angestrebt werde ein Sanierungsverfahren, sagt Zimmermann-Sprecher Walter Gröblinger. Vorerst sind laut Creditreform und KSV1870 98 Dienstnehmer und 65 Gläubiger betroffen, die Passiva betragen rund 812.000 Euro. Grund für den Konkursantrag war die Fälligstellung von Krediten durch Commerzialbank-Masseverwalter Kosch & Partner.

Kommentare