Wie der islamische Gottesstaat entstanden ist

Wie der islamische Gottesstaat entstanden ist
Die Geschichte über die Anfänge des Islam wird in Europa viel zu wenig erzählt. Dabei erklärt diese Geschichte, warum der Islam nicht nur eine Religion ist, sondern auch ein gesellschaftspolitisches Modell.

Die Geschichte beginnt mit Mohammed ibn Abdallah. Mohammed wird um das Jahr 570 in Mekka geboren. Früh verwaist, findet der Jüngling Arbeit in einem Handelshaus. Mohammed macht Eindruck, sodass ihm die verwitwete Eigentümerin des Handelshauses, Chadidscha, einen Heiratsantrag macht, als er 25 ist. Damit gehört er nun zur Elite Mekkas.

Mit 40 Jahren gerät Mohammed in eine Lebenskrise. Er sucht Erleuchtung in die Wüste. Mit der Zeit berichtet er seiner Frau, Freunden und Bekannten von einer erstaunlichen Bekehrungserfahrung. Kein Geringerer als der Erzengel Gabriel würde ihm erscheinen und ihm das Wort Gottes verkünden.

Zentrale Botschaft

Es gibt nur einen Gott. Allah. Hier liegt ganz klar der Einfluss von Christentum und Judentum auf der Hand. Die hat Mohammed bei seinen Handelsreisen studiert. Deshalb kommen auch Jesus oder Abraham (er hat demnach die Kaaba errichtet) im Islam vor. 

Die weiteren Botschaften des einen Gottes sind für das frühe Mittelalter revolutionär. So verkündet Mohammed die Idee von einer vollkommenen, absolut gerechten, egalitären und wohltätigen Gesellschaft. Die Reichen und Stärkeren kümmern sich um die Armen und Schwachen. Alle Menschen sind gleich. Auch die Frauen. Der Mann hat für die Frau sogar eine Sorgepflicht. Solange sie mitspielt. Also den Haushalt managt und Nachwuchs bekommt. Ist die Frau „widerspenstig“, darf der Mann sie schlagen. Von einem Kopftuch ist nicht die Rede. Aber die Frau hat sich „züchtig“ zu kleiden. Begeht sie Ehebruch, kann sie zum Tod verurteilt werden. Aber das sind „nur“ Details.