Grüne bewerben sich als "unbequem, aber wirkt"

Spitzenkandidatin Maria Vassilakou und Klubobmann David Ellensohn präsentieren die "1. Plakatwelle für die Gemeinderats-Wahl".
Außerdem Sujets zu Bildung und leistbarem Wohnen in erster Plakatwelle, Asyl derzeit kein Thema.

"Unbequem, aber wirkt" steht auf einem der drei ersten Plakate der Wiener Grünen. Dahinter ist Spitzenkandidatin Maria Vassilakou zu sehen, auf ihrem Symbolprojekt - der neuen, verkehrsberuhigten Mariahilfer Straße. Darunter sind die Erfolge der Grünen zu lesen: Mahü neu, 365-Euro-Jahreskarte und das Parkpickerl. Die anderen beiden Sujets der ersten Welle widmen sich leistbarem Wohnen und Bildung.

"In den vergangenen fünf Jahren wurde vor allem über eine Politikerin gesprochen - Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Weil in ihrem Ressort am meisten weiter gegangen ist, auch wenn es nicht immer einfach war", erklärte der grüne Klubchef David Ellensohn bei der windig-feuchten Plakatpräsentation am Dienstag. Grundsätzlich stehe die ab morgen, Mittwoch, auf 2.100 Flächen sowie 550 City-Light affichierte Kampagne unter dem Motto "Dein Wien kann mehr". Sie sei "Sukkus aus tausenden Gesprächen" bei Hausbesuchen, erklärte Vassilakou.

"Bye, bye Miehai"

Grüne bewerben sich als "unbequem, aber wirkt"
ABD0037_20150825 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0203 VOM 25.8.2015 - Grüne-Spitzenkandidatin Maria Vassilakou und Klubobmann David Ellensohn am Dienstag, 25. August 2015, anl. der Präsentation der "1. Plakatwelle für die GR-Wahl" in Wien. - FOTO: APA/HANS KLAUS TECHT

Dabei sei vor allem das Thema Bildung sowie die Sorge um leistbares Wohnen zur Sprache gekommen. Dementsprechend heißt es auf dem zweiten Motiv auch - ein wenig an die NEOS-Kampagne "G'scheite Kinder statt g'stopfte Politiker" erinnernd - "Geld für Bildung statt für Bonzen". Sie wolle mehr Autonomie in den Schulen - sowohl in Sachen Budget als auch bei den Inhalten, erklärte Vassilakou. Zudem müsse das Bürokratiemonster Stadtschulrat bekämpft werden. NEOS-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger begrüßte in einem offenen Brief, dass die Grünen "Substantielles" zum Thema Bildung liefern würden, beklagte aber das "Trittbrettfahren" durch die Sujets.

Beim dritten Plakat beweisen die Grünen mit "Bye, bye Miethai.", dass nicht nur die Wiener Freiheitlichen reimen können. Die Spitzenkandidatin forderte dazu erneut ein Antispekulationspaket, eine Mietrechtsreform sowie leistbare Wohnungen. Insgesamt wird es drei Plakatwellen mit jeweils drei Sujets geben, erklärte Ellensohn. Die Riesenfläche an der Linken Wienzeile behalte man sich sozusagen als flexibles Ass im Ärmel - hier werde ebenfalls noch einige Male etwas Neues zu sehen sein, kündigte der Klubchef an.

Vorerst keine Asyl-Sujets

Asyl spielt in der ersten Welle noch keine Rolle, ob sich das bei den nächsten Sujets ändern wird, wollte Ellensohn heute noch nicht verraten. Man begreife das Thema lieber langfristig, denn auch Bildungs- oder Wohnpolitik betreffe das Thema Asyl. "Wir machen ja keine syrische Wohnbaupolitik oder eine niederösterreichische, wir machen eine für alle Menschen, die in Wien wohnen", betonte er. Gerade in Wien müsse man dieses Thema aufgrund der guten Lösungen aber auch nicht "aufgeregt" behandeln.

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