Michael Häupl findet FPÖ-Plakate "großartig"

Häupl gegen Strache: Showdown am Montag
Wiens Bürgermeister zeigt sich amüsiert. Eine Basis für Zusammenarbeit sieht er dennoch nicht.

Der Spitzenkandidat der Wiener SPÖ für die Wien-Wahl, Bürgermeister Michael Häupl, findet es "großartig", dass die Wiener FPÖ die Oktober-Revolution plakatiert. Das hat er im Interview mit der APA beteuert. Abgesehen davon findet er weiterhin keine freundlichen Worte für die blauen Herausforderer: Eine Zusammenarbeit schließt er immer noch aus. Was auch für einen Rücktritt am Wahlabend gilt.

Michael Häupl findet FPÖ-Plakate "großartig"
ABD0034_20150824 - WIEN - ÖSTERREICH: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (r.) und Generalsekretär Herbert Kickl während der Pressekonferenz anl. "Plakatpräsentation" am Montag, 24.August 2015, in Wien. - FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER
Die Kampagne der FPÖ (die auch "süße Rache" an Rot-Grün propagiert, Anm.) eröffne vermutlich ein "weites Feld" von Internetaktivitäten, zeigte sich der Stadtchef amüsiert. Dass die Freiheitlichen sich wie angekündigt auch noch dem Thema Asyl widmen werden, findet er hingegen eher nicht lustig: "Die FPÖ hetzt gegen Flüchtlinge, wir nehmen sie auf, wenn sie Hilfe brauchen. Wir versuchen, Ängste zu reduzieren, die FPÖ schürt sie", konstatierte Häupl.

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Traiskirchen "desolat organisiert"

Asyl sei nicht sein "Wunschthema", führte Häupl weiter aus. Aber angesichts der Kriege und Flüchtlingsströme müsse man sich damit auseinandersetzen - auf unterschiedliche Art und Weise. Man könne etwa hergehen und sagen, man demonstriere dagegen, wie es die FPÖ getan habe. Oder: "Man kann das einfach auch so desolat organisieren wie es zur Stunde der Fall ist, etwa in Traiskirchen."

In Wien organisiere man das bestmöglich. Wer an Leib und Leben bedroht sei, dem werde geholfen, das sei "gar keine Frage": "Da haben wir in Österreich eine Tradition." Gleichzeitig bekräftigte Häupl seine Kritik am Innenministerium, konkret etwa am Einsatz privater Unternehmen: "Wobei ich den Sicherheitsfirmen keine Vorwürfe mache. Wer Security bestellt, kriegt auch Security, nicht eine Betreuung." Darum wolle man etwa das Quartier in Erdberg übernehmen.

Häupl unterstützt die Idee, auch im Bund Flüchtlingskoordinatoren - wie es in Wien bereits einen gibt - einzusetzen: "Das ist extrem sinnvoll, das hat bei uns sehr gut funktioniert." Wobei es die derzeitigen Probleme wohl nicht gäbe, wenn alle Länder die Beschlüsse der Landeshauptleutekonferenz - also die Asyl-Quotenregelung - eingehalten hätten, mutmaßte der rote Spitzenkandidat.

Wahlziel

Das Wahlziel sei weiterhin das Wiedererlangen der absoluten Mandatsmehrheit, versicherte der Bürgermeister. Wenn es damit nicht klappen sollte oder gar ein größeres Minus vor dem Wahlergebnis steht, schließt Häupl aus, dass er gleich am Wahlabend den Hut nimmt. "Für dieses Wahlergebnis trage ich die Verantwortung, ich werde mich mit Sicherheit auf niemanden ausreden", versprach er.

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