Grüne fordern 1000 Lehrer mehr für Wien

Daniel Landau, selbst einst Lehrer für Mathematik und Musik, ist kandidiert für die Grünen bei der Wien Wahl. Die nächsten "Jetzt redest Du"-Termine finden im September statt.
"Jetzt redest Du". Daniel Landau spricht mit Eltern über Probleme und sich für Lehrer-Eignungstest aus.

Die Gesprächsthemen reichen von A wie Ausländern bis Z wie Zentralmatura. Vom Vorteil, mehrsprachig aufzuwachsen, bis hin zum Nachteil, weder die Muttersprache geschweige denn eine Fremdsprache zu beherrschen. Daniel Landau, selbst einst Mathematik- und Musiklehrer, tritt als Bildungsexperte der Grünen bei der Wien-Wahl an und trifft dafür Menschen, die es betrifft: Kinder, Schüler, Eltern. In Parks, um ungezwungen über Bildung zu sprechen.

Es gehe „um gutes Zuhören. Ich erreiche so viele, die keineswegs akademisch-grün sind, täglich um ein anständiges Leben ringen müssen.“ Vier Park-Runden gab es bereits. Der fünfte folgt am Donnerstag, ab 15 Uhr im Wiener Odeonpark. Bei gratis Kaffee ging es zuletzt um die Vorzüge des Gratis-Kindergartenjahres, erzählt Landau im KURIER-Gespräch, und um praktische Probleme. „Wenn eine Familie von einem Bezirk in den anderen übersiedelt, ist ein Kindergarten-Wechsel fast unmöglich, da Plätze – wenn überhaupt – erst im September frei sind.“ Landau verweist überdies auf das vorbildliche Skandinavien. „Dort gibt es für die Kleinsten einen Betreuungsschlüssel von 1:3. Bei den bis 4-Jährigen gibt es einen Betreuer für fünf Kinder, bei den bis 6-Jährigen sind es sieben Kinder pro Betreuer.“ Und in Österreich? „In Wien betreut ein Pädagoge mit einer Assistenz 25 Kinder.“

Doch nicht nur hier sieht der Bildungsexperte Verbesserungsbedarf. „Wir wünschen uns für die kommenden fünf Jahre 1000 Lehrer mehr für Wien.“ Die Kosten von bis zu 30 Millionen Euro bei einem Budget von 13 Milliarden Euro der Stadt Wien sieht er als Investition in die Zukunft.

Zudem plädiert er für ein Assessment-Center für Lehrer in spe. „12 Jahre jenseits des Katheders gewesen zu sein, ist noch keine Eignung.“ Geht es nach den Grünen, sollen künftige Lehrer wie Kindergärtner bereits während des Studiums lange Praxiserfahrung sammeln. „Um zu wissen, ob der Wunschberuf mit der Realität übereinstimmt.“ Gleichzeitig würden die Lehrer durch diese Assistenzen entlastet. Voraussetzung sei, „dass sich mehr für diese Berufe entscheiden, die sich bedingungslos mit Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen wollen.“

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