Tipps zum Schulstart: Mit neuem Elan ins dritte Corona-Schuljahr
Montag beginnt im Osten Österreichs bereits das dritte Schuljahr, das von Corona geprägt sein wird. An vieles haben sich die Schülerinnen und Schüler bereits gewöhnt, etwa ans regelmäßige Testen, an Abstandsregeln und ans Maskentragen, sobald man nicht an seinem Platz sitzt.
Eines bleibt aber gleich: Der erste Schultag nach den großen Ferien ist auch der Tag der guten Vorsätze. Heuer wollen es Eltern und Kinder besser machen. Doch wie kann dieses Schuljahr gelingen? Doris Pfingstner ist Direktorin der Modularen Mittelstufe Aspern und Mitglied des KURIER-Bildungsbeirats. Sie ist überzeugt, dass das Schuljahr mit der nötigen Gelassenheit zu schaffen sein wird. Hier ihre vier Tipps zum Schulstart.
Tipp eins: Auf die Lernfähigkeit der Kinder vertrauen
Fast allen Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder in der Schule erfolgreich sind und später einen geeigneten Beruf finden. Aufgrund des Distance Learnings haben sie sicher weniger Stoff gelernt als in den Vorjahren. Doch von einer verlorenen Corona-Generation zu reden, sei nicht angebracht, ist Pfingstner überzeugt. Ganz im Gegenteil. Sie appelliert vielmehr an die Eltern, dass sie auf die Lernfähigkeit ihrer Kinder vertrauen.
„Da die Wissensmenge mittlerweile so riesig ist, kann man sowieso immer nur einen Bruchteil anreißen. Wissenslücken kann man zudem auch später füllen. Die Kinder haben dafür in den vergangenen Monaten etwas weitaus Wichtigeres erworben, nämlich Lebenskompetenz. Sie können sich besser selbst organisieren als vor der Krise und sind es gewohnt, Verantwortung für ihr Handeln zu tragen.“ Ein Schritt ins Erwachsenenleben.
Tipp zwei: Die Schulpartnerschaft pflegen
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehrkräften nutzt allen. „Dafür ist auch gegenseitiges Vertrauen wichtig“, meint Pfingstner.
„Wenn Eltern, Schülerinnen und Schüler sehen, dass sie überfordert sind, sollten sie sich an die Schule wenden, wo man nach Lösungen suchen wird.“ Die können recht unterschiedlich sein. „In der Pandemie haben wir die Erfahrung gemacht, dass manche Schüler zum Beispiel mittels Online-Videos sehr gut lernen, andere brauchen einen direkten Ansprechpartner.“ Eine Gratis-Lernhilfe, die sowohl digital als auch im direkten Kontakt unterstützt, findet man zum Beispiel über die Seite weiterlernen.at.
Tipp drei: Die Digitalisierung ist eine Erleichterung für die ganze Familie
Die Pandemie hat einen Digitalisierungsschub ausgelöst – die Lehrkräfte und Jugendlichen haben den Umgang mit Hardware und digitalen Lernplattformen sehr schnell gelernt. „Das erleichtert das Lernen ungemein. Eltern und ihre Kinder haben auf diese Weise einen guten Überblick, welche Aufgabe noch zu erledigen ist und welche noch offen ist. Sie gilt erst dann als abgegeben, wenn sie auch korrigiert wurde“, sagt Pfingstner. Die Zeit, in der Zettel in irgendwelchen Mappen oder Laden verschwinden, ist somit vorbei. Welche Erleichterung für viele Eltern, die über die Plattformen auch sofort ein Feedback haben.
Die Digitalisierung öffnet zudem die Türen für neue Unterrichtsmethoden, wie die des Flipped Classroom: Die Klasse schaut sich zu Hause ein Video an, in dem der Stoff erklärt wird, im Unterricht werden dann Fragen geklärt und der Stoff vertieft.
Tipp vier: Mit der Energie gut haushalten
Die vergangenen anderthalb Jahre stecken in den Knochen. Lehrpersonen merken die Pandemie genauso wie Eltern und ihre Kinder. Und das kommende Jahr wird uns wieder einiges abverlangen. „Deshalb ist es wichtig, mit seinen Kräften gut zu haushalten und sich Energiequellen zu suchen“, rät die Direktorin. Da helfe nur Gelassenheit und das Vertrauen, dass die Kinder ihren Weg machen werden.
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