Bei bestimmten Anzeichen sollten Eltern aktiv werden: Hat das Kind keine Lust, Bilder anzuschauen oder zu malen, kann das ein Zeichen für eine Fehlsichtigkeit sein. Manchmal sind die Symptome auch weniger offensichtlich: „Klagt das Kind über Bauch- oder Kopfschmerzen oder über Augenbrennen, so kann das auch an den Augen liegen“, sagt Vogelhuber.
Dass immer mehr Kinder kurzsichtig werden, hat auch mit unserem modernen Lebensstil zu tun: „Manche Kinder sitzen täglich fünf bis sechs Stunden am Handy oder am Tablet. Das ist eindeutig zu lange. Das Auge versucht, sich an die verkürzte Distanz anzupassen: der Augapfel verlängert sich und das Kind wird kurzsichtig.“ Mehr noch: Dadurch, dass manche junge Menschen nur auf den zweidimensionalen Bildschirm schauen, lernen ihre Augen nicht, sich an unterschiedliche Distanzen anzupassen. Die Folge sind Probleme beim räumlichen Sehen und beim räumlichen Vorstellungsvermögen. Dieses wiederum ist immens wichtig, für das mathematische und insbesondere das geometrische Verständnis.
Kinder sitzen nicht nur zu viel am Monitor, sondern halten sich auch zu viel im Haus auf: „Sie sollten jeden Tag mindestens zwei Stunden draußen verbringen, auch im Winter.“ In Innenräumen seien die Bedingungen für die Augen nicht optimal: „Oft ist es da zu dunkel oder es blendet“, sagt Vogelhuber.
Wer vor der Schulzeit keinen Termin beim Augenarzt mehr bekommt, der kann eine erste Kontrolle auch beim Optiker machen lassen. „Am besten ist es, wenn man schon im Frühjahr plant, weil es oft so lange dauert, bis einer Zeit hat“, rät der Optiker. Braucht das Kind eine Brille, dauert es eine Weile, bis es sich daran gewöhnt. Wenn die Gläser gut sitzen und sie dem Kind gefallen, fällt das leichter.
Werden die Augen von Jahr zu Jahr schlechter, kann man die Kurzsichtigkeit auch einbremsen (siehe links). „Da ist es wichtig, einen Arzt zu finden, der mit einem Optiker zusammenarbeitet, der ausgewiesener Experte für diese Linsen ist“, rät Vogelhuber.
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