Nach dem Tod von Raisi: Wie sich die Geschichte im Iran wiederholt

Islamische Revolution 1979: Menschenmassen protestieren in Teheran gegen den Schah und für Ajatollah Khomeini
Nach dem Tod von Präsidenten Ebrahim Raisi stellt sich die Frage, wie es im Iran weitergehen könnte. Ein Blick zurück kann helfen, denn Historiker orten Parallelen zur Geschichte des Landes.

Irgendwie erinnern die Zustände an die vor 45 Jahren: Proteste, Unterdrückung, das Fehlen freier Wahlen, politische Gefangene und Folter – Ende der 1970er-Jahre brodelte es gewaltig im Iran. Kommunisten und Nationalisten, Liberale und ultra-religiöse Kräfte waren sich einig: „Der Schah muss weg!“

Für danach hatte die ungewöhnliche Allianz allerdings keinen Plan. Dass in einem bis dahin scheinbar westlich orientierten Land islamisches Recht, die Scharia, eingeführt werden könnte, dass Alkohol verboten würde und Frauen wieder unter den Schleier gezwungen werden könnten, das hatte kaum jemand erwartet. 25 Jahre lang hatte Mohammed Reza über den Iran geherrscht – mit massiver Unterstützung der USA – Marionette nach außen, Diktator nach innen.

In dieser Zeit hatte die Kluft zwischen Arm und Reich beinahe bizarre Züge angenommen: Auf dem Land lebten Millionen Iraner in Armut, während eine kleine Elite rund um den Schah einen ausschweifenden Lebensstil genoss.

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