Gender-Geschichte: Warum geschlechtergerechte Sprache lange Tradition hat

Gender-Geschichte: Warum geschlechtergerechte Sprache lange Tradition hat
Im Mittelalter war von "Gästin" und "Bürgerin" die Rede - Sprache trug der Existenz beider Geschlechter Rechnung. Mit der Bürgerlichen Moderne verschwanden die Frauen aus Sprache und Öffentlichkeit.

Zu Beginn der Französischen Revolution gab es Hoffnung für die Frauen. „Sie waren präsent wie die Männer – in denselben Vereinen und Gewerkschaften. Erst als es um die Macht und das Wahlrecht ging, haben die Befürworter der Gleichheit der Geschlechter verloren“, erzählt die Frauenforscherin Gabriella Hauch. 

Und weiter: „Mit der bürgerlichen Revolution werden die Frauen in der Öffentlichkeit unsichtbar - und in der Sprache. Das männliche Weltbild setzt sich durch. Man tat so, als ob es geschlechtsneutrale Sphären gäbe – die Politik, den Staat, aber auch die Sprache. Alles auf Männer zugeschnitten.“