Karibikstrand als Müllhalde: Video zeigt tonnenweise Abfall im Meer

Ein Strandabschnitt in Santo Domingo ist mit Plastikmüll übersät.
Bilder einer Meerwelle aus Müll, die an der Karibikküste aufgenommen wurden, sorgen für Entsetzen in sozialen Medien.

Ein Video des Küstengebiets von Santo Domingo verbreitet sich seit Tagen quer durch alle sozialen Netzwerke. Die Bewegtbilder zeigen statt karibischer Idylle eine gigantische Ansammlung von Müll an der Wasseroberfläche.

Aufgenommen am Strandabschnitt von Playa Montesinos in der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, wurde das Video von der Umweltschutzorganisation Parley for the Oceans am 17. Juli auf Instagram publiziert.

Riesige Müllwelle

Für die Initiative, die ein globales Bewusstsein für die Vermüllung der Meere schaffen will, sind die Bilder besonders drastisch. Denn sie entstanden, nachdem bereits tonnenweise Müll von dem Strandabschnitt entfernt wurde. Dennoch ist das Wasser nach wie vor von einer dicken Abfallschicht bedeckt. Die Wasseroberfläche ist nicht einmal mehr zu erkennen. Statt schäumender Ozeanwellen wälzen sich Müllwogen Richtung Küste.

Aufräumaktion

Parley for the Oceans arbeitet derzeit im Zuge eines großangelegten Aufräumprojekts mit dem lokalen Militär, der Stadtverwaltung und rund 500 Angestellten des öffentlichen Dienstes zusammen, um den Strand vom Müll zu befreien.

Wie die BBC berichtet, wurden allein in der vergangenen drei Tagen mehr als 30 Tonnen Abfall weggeräumt.

Beach Cleanups, wie derartige Aufräumaktionen an Küsten und Stränden auch genannt werden, finden in jüngster Vergangenheit immer öfter statt. Etwa auf der indonesischen Insel Bali, wo die Strände ebenfalls im Müll versinken (mehr dazu hier).

Freiwillige räumen einen mit Müll übersäten Strand auf.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Ein Mann in Arbeitskleidung sammelt Müll an einem Strand.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Zwei Arbeiter in Schutzwesten räumen mit Spitzhacken einen mit Müll übersäten Strand auf.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Ein Arbeiter in orangefarbener Schutzkleidung steht auf einem mit Müll übersäten Strand.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Ein Mann schüttet sich Wasser aus einer Plastikflasche über den Kopf, während er mit anderen einen Strand reinigt.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Freiwillige räumen einen mit Müll übersäten Strand auf und sammeln Abfall in Säcken.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Ein Mann steht im Müll und versucht, ihn mit einer Schaufel zu beseitigen.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Zwei Arbeiter in orangefarbenen Overalls reinigen einen mit Müll übersäten Strand.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Ein Mann schaufelt Müll und Plastik aus dem Wasser.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Ein Arbeiter mit Warnweste reinigt einen Strand voller Müll.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Viele Arbeiter in orangefarbenen Westen räumen einen mit Müll übersäten Strand auf.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Eine Gruppe von Arbeitern in orangefarbenen Overalls reinigt einen stark verschmutzten Strand.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Viele Menschen in orangefarbenen Overalls säubern einen stark verschmutzten Strand.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Eine Gruppe von Menschen in Uniform säubert einen Strand von Müll.

Beach Cleanup am Strand von Montesinos

Plastik als Problem

Dass die Menge an Plastikmüll, die die Weltbevölkerung produziert, der Umwelt zu schaffen macht, ist nichts Neues. Dennoch sind die Prognosen nach wie vor alarmierend. Jährlich werden in der EU rund 1,3 Milliarden Tonnen Abfälle produziert. Vor allem Plastikmüll ist ein großes Problem, da er nicht verrottet und sein Aufkommen rasant ansteigt. 2015 rechneten Forscher im Fachmagazin Science vor, dass jedes Jahr etwa acht Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren landen. Allein im Mittelmeer werden jährlich 83.000 Müllwagen voller Plastik deponiert. Besonders bedenklich: In einigen Gebieten gibt es inzwischen mehr Mikroplastikteilchen als Plankton. Auch die Zahl der im Meer schwimmenden Fische könnte Experten zufolge 2050 von Kunststoffteilen überschritten werden.

Kommentare