Was passiert, wenn ich den Impftermin mit Astra Zeneca ablehne?
Das Auftreten von Blutgerinnungsproblemen sowie Berichte starker Nebenwirkungen sorgen für Skepsis gegenüber dem Impfstoff, der vom Konzern Astra Zeneca und der Oxford-Universität entwickelt wurde. Einige Länder, darunter etwa Irland, Norwegen, Dänemark und zuletzt Deutschland, Frankreich und Italien setzten die Impfung mit Astra Zeneca vorübergehend aus. Das sorgt für Verunsicherung. Das österreichische Gesundheitsministerium will die Impfung mit Astra Zeneca derzeit fortführen. Doch was passiert, wenn jemand einen Impftermin bekommt, aber nicht mit dem Astra Zeneca-Vakzin geimpft werden möchte?
Impfstoff kann nicht gewählt werden
Derzeit ist beim Vereinbaren eines Impftermins nicht in jedem Bundesland ersichtlich, mit welchem Impfstoff man geimpft wird. Zwar kann man aufgrund der Abstände der beiden Impftermine schließen, ob es sich um Astra Zeneca (6 Wochen bis 3 Monate), Biontech (3 Wochen) oder Moderna (4 Wochen) handelt. Dies ist aber keine Garantie dafür, welcher Impfstoff am Impftermin tatsächlich verfügbar ist. „Es ist im Moment aufgrund der sich ständig ändernden Lieferungen nicht möglich, fixe Zusagen zu machen, wer welchen Impfstoff bekommt. Vielleicht ist es im Sommer oder Herbst möglich, wenn andere zur Verfügung stehen“, meint Phillipp Gutlederer vom Notruf Niederösterreich, über den die Impfung in Niederösterreich organisiert ist.
Entscheidet man sich am Tag der Impfung in der Impfstraße um, könne man natürlich wieder nachhause gehen, logistisch sei das aber ein großer Aufwand. Gutlederer: „Wer unsicher ist, sollte mit dem Hausarzt darüber sprechen, auch in Bezug auf die eigene Krankengeschichte. Von den Gesundheitsbehörden gibt es keine Bedenken gegenüber einem der verfügbaren Impfstoffe.“
Neuer Termin ist möglich
Wer einen Impftermin ablehnt, kann sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu einer Impfung anmelden, heißt es dazu auch aus dem Gesundheitsministerium. Das bedeute aber nicht, dass man dadurch einen anderen Impfstoff zugewiesen bekommt, sondern nur, dass man einen neuen Termin hat. „In Wien werden etwa acht Prozent der Termine verschoben oder storniert. Das bedeutet nicht, dass die Leute hinten angereiht werden, sie werden zu einem späteren Zeitpunkt für einen neuen Termin kontaktiert“, sagt Mario Dujakovic, Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Negative Folgen hat das keine, man wird etwa nicht bewusst hinten angereiht, es muss auch kein Grund für eine Absage angegeben werden. In Niederösterreich funktioniert es ebenso, bestätigt Gutlederer.
Sollten laut dem behandelnden Hausarzt medizinische Gründe gegen einen Vektorimpfstoff sprechen, kann in Wien ein Termin für eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff vereinbart werden. Das kann etwa das Risiko für allergische Reaktionen sein oder wenn es bereits in der Vergangenheit zu einer schweren Impfreaktion gekommen ist, erklärt Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Ärztkammer. „Ich verstehe die Sorge vieler Menschen, es gibt aber kaum rationale Gründe, warum man sich jetzt nicht mit dem einen oder dem anderen Impfstoff impfen lassen soll“, so Schmitzberger. Er empfiehlt eine Nachbeobachtungszeit von 30 Minuten sowie die Einnahme fiebersenkender Mittel, um die Verträglichkeit zu verbessern, rät aber von Panik ab. „Studien zu allen zugelassenen Impfstoffen zeigen, dass sie vor den schweren COVID-19-Erkrankungen schützen.“
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