Hoffnung für Depressionskranke? Hirnscans könnten Therapie revolutionieren

Eine traurige Frau.
Forschende destillieren aus Messungen der Gehirnaktivität sechs Typen der Depression. Was das für die Zukunft der Behandlung bedeutet.

Wenn Fachleute die Depression beschreiben, sprechen sie oft von einer "Krankheit der Losigkeiten": Betroffene erleben sich als freud-, antriebs- und lustlos. Schlaflose Nächte sind charakteristisch, ebenso wie eine mitunter ausgeprägte Hoffnungslosigkeit. 

Für Laien, durchaus auch für Expertinnen und Experten, ähnelt sich das klinische Bild der Depression, also in welchen Symptomen sich die Erkrankung äußert, teils stark. Dennoch entfalten gängige Medikamente, allen voran verschiedene Antidepressiva, oft unterschiedliche Wirkstärken. Für Betroffene kann das entmutigend sein: Schlägt eine Arznei nicht wie ersehnt an, steigt der Leidensdruck erneut. 

Vorhersagen, "welcher Patient auf welche Therapie ansprechen wird"

"In der Psychiatrie bemüht man sich deshalb schon seit einer Weile, vorherzusagen, welcher Patient wie gut auf welche Therapie ansprechen wird", erklärt Dietmar Winkler, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin und Depressionsspezialist an der MedUni Wien.

Ein Team der renommierten US-Uni Stanford um die Psychiaterin und Verhaltensforscherin Leanne Williams scheint diesem Ziel nun einen Schritt näher gekommen zu sein: Man untersuchte die Gehirne depressiver Patientinnen und Patienten mittels bildgebender Verfahren, konkret mit der funktionellen Magnetresonanztomografie. Anhand der so messbaren Hirnaktivierungen und funktionellen Konnektivitäten zwischen Hirngebieten identifizierte man sechs unterschiedliche Aktivitätsmuster in diversen Hirnregionen – sprich "sechs verschiedene Biotypen von Depressionen", wie es die Forschenden kürzlich in einer Aussendung formulierten.

Wie revolutionär sind diese Erkenntnisse? Und wie wertvoll sind sie für die Behandlung Betroffener?

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