Hohe Erwartungen
Problematisch seien vor allem falsche und zu hoch gesteckte Erwartungen, die mit Kindern nicht umsetzbar sind. "Je mehr Eltern versuchen, ,Urlaub wie früher’ orientiert an ihren eigenen Wünschen zu machen, desto frustrierender wird es für alle. Gegensteuern kann man schon im Vorfeld durch kindgerechte und altersadäquate Planung", meint Rupp.
Das heißt vor allem: Weniger ist mehr. "Es hilft schon, wenn man sich nicht direkt vom Büro ins Auto setzt und nach dem Sonntagabendrückreisestau am nächsten Tag sofort wieder zur Arbeit muss. Das Urlaubsziel sollte auch den Bedürfnissen und dem Alter der Kinder entsprechen – das heißt, möglichst viel Platz, vielleicht eher ein Apartment als ein Hotelzimmer, oder mit Kleinkindern eher Urlaub am Bauernhof als in den heißen Sommermonaten an den überfüllten spanischen Strand", empfiehlt Rupp.
Wutanfälle und Frustration
Hinzu kommt: Neue Eindrücke, Aktivitäten und heißes Wetter erschöpfen viele Kinder. Es kann zu einer Reizüberflutung kommen, zu Überforderung und Frustration, die wiederum zu schlechter Laune und Wutanfällen führen können. Eltern seien hier genauso gefordert wie zuhause, die Gefühle der Kinder aufzufangen. "Je weniger Erfahrung und Routinen es im Alltag miteinander gibt, je weniger Eltern gewöhnt sind, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, sie zu beschäftigen, je weniger sie ihre Wünsche und Bedürfnisse, aber auch ihre Fähigkeiten kennen, desto schwieriger wird es eine für alle schöne Zeit miteinander zu verbringen", sagt Rupp.
Für kleine Auszeiten können Urlaube gemeinsam mit Familienmitgliedern wie Großeltern oder mit befreundeten Familien sorgen. Psychologin Rupp: "Der Grundsatz lautet: Urlaub mit Kindern kann für die Eltern nur schön und entspannt sein, wenn er für die Kinder schön ist!"
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