Thrombose und Covid-Impfung? Warum der Vergleich mit der Pille nicht ganz zulässig ist
Seit die Frage nach einem möglichen Zusammenhang von Thrombosen und der Corona-Impfung (vor allem mit dem Vakzin von Astra Zeneca) aufgetaucht ist, hat sich nun in den sozialen Medien eine Debatte um die Gefahr solcher Blutgerinnsel durch die Pille zur Empfängnisverhütung entwickelt.
Etwa auf dem Kurznachrichtendienst Twitter machten viele Frauen darauf aufmerksam. Sie kritisierten unter anderem, dass diese Gefahr wesentlich realer sei - darüber werde aber nicht geredet.
Zuletzt kursierte vor allem in den sozialen Medien der Vergleich von Thrombosefällen bei der Antibabypille und möglicherweise durch die Astra Zeneca-Impfung hervorgerufene Thrombosen, berichtete Deutschlandfunk. Demnach kommen normale Thrombosen bei der Antibabypille deutlich häufiger vor als nach den Impfungen.
Grafiken unter Berufung auf Zahlen der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) verbreiten zum Beispiel die Aussage: 1.100 Thrombosefälle kämen auf eine Million Frauen, während es bei Astra Zeneca-Impfungen bloß sechs auf eine Million seien.
Kein zulässiger Vergleich
Doch ist ein Vergleich zwischen Thrombosen bei der Pille und der Corona-Impfung überhaupt zulässig? Nein, betont Thomas Gary, Präsident der Gesellschaft für Internistische Angiologie (ÖGIA). „Eine Parallele zur Antibabypille zu ziehen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Frauen, die die Antibabypille nehmen, sind nicht generell gefährdet.“
Die Einnahme der Pille sei nur gemeinsam mit Übergewicht und Rauchen und in den ersten Monaten der Einnahme Thrombose-gefährdend. Es gehe „praktisch immer" um mehrere Komponenten. „Die Pille allein triggert in der Regel keine Thrombose", sagt Gary.
Anders ausgedrückt: Die Pille kombiniert mit Rauchen ist ein Risikofaktor für Thrombosen, aber in den Beinen und als Lungenembolie.
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