Sonnencremen fürs Gesicht: Mängel beim UV-Schutz festgestellt

Sonnencremen fürs Gesicht: Mängel beim UV-Schutz festgestellt
Der Konsumentenschutz hat Sonnencremen fürs Gesicht getestet. Fünf von 13 Produkten wiesen Mängel beim UV-Schutz auf.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat mit anderen europäischen Verbraucherorganisationen 13 Sonnencremen für das Gesicht mit Lichtschutzfaktor 50 bzw. 50+ getestet.

Mehr als die Hälfte erhielt eine "gute" Bewertung. Bei fünf Cremen wurde jedoch der ausgelobte UV-Schutz nicht eingehalten, darunter sehr bekannte Kosmetikmarken. Insgesamt wurden sieben "gut", ein "durchschnittlich", ein "weniger zufriedenstellend" und vier "nicht zufriedenstellend" vergeben.

Im Test durchgefallen sind die geprüften Sonnenschutzmittel von Lancaster, Nivea (UV Gesicht sensitiv Sonnenschutz LSF 50), Piz Buin und Rituals. Sie wurden mit "nicht zufriedenstellend" bewertet, da sie laut VKI den ausgelobten UVB-Schutz nicht einhalten konnten. UVB-Strahlung ist unmittelbar für Sonnenbrand verantwortlich und spielt auch bei der Entstehung von Hautkrebs eine Rolle.

Eine weitere Sonnencreme scheiterte am UVA-Schutz, was zu einer "weniger zufriedenstellenden" Bewertung führte. UVA-Strahlung ist eine der Hauptursachen für Falten und ebenfalls ein Faktor für Hautkrebs.

Das Produkt von Piz Buin (Hydro Infusion Sun Gel Cream Face 50SPF) enthielt zudem laut Konsumentenschutz als einziges im Test die Stoffe Homosalat und Octocrylen. "Diese Chemikalien stehen in der Kritik, weil sie zu den sogenannten potenziell endokrinen Disruptoren gehören", erläuterte VKI-Expertin Birgit Schiller. "So werden Substanzen bezeichnet, die in den Hormonhaushalt eingreifen." Die Firma Piz Buin teilte auf Nachfrage mit, dass das Produkt seit 2022 nicht mehr hergestellt wird. Trotzdem könne es sich noch im Verkauf befinden.

Umweltschutz: Beste Note nur "durchschnittlich"

In Sachen Umweltschutz war die beste vergebene Note nur ein "durchschnittlich", das die Produkte von Bioderma und Avène erhielten. Denn die eingesetzten UV-Filter würden "die Umwelt nicht gerade schonen", meinen die Konsumentenschützerinnen und -schützer. Man könne aber trotzdem nicht von der Verwendung abraten. "Einen alternativen wirksamen UV-Schutz gibt es derzeit nicht und das Risiko, durch die Strahlung an Hautkrebs zu erkranken, ist einfach zu groß", wurde betont.

Insgesamt mit "gut" benotet wurden die Produkte Derma Face sun lotion 50, Nuxe Sun zartschmelzende Sonnencreme mit hohem Schutz LSF 50, La Roche Posay Anthelios uvmune 400 50+, Bioderma Photoderm aquafluide spf 50+ sowie ein zweites Produkte von Nivea - Nivea Sun Triple Protect ultraleichtes Fluid 50+ -, weiters Eucerin Hydro Protect Ultraleichtes Face Sun Fluid LSF 50+ und Avène Fragrance-free cream 50+.

Sonnenschutzmittel speziell für das Gesicht waren ein Nischenprodukt, inzwischen finden sich aber viele solcher Produkte auch in den Regalen von Supermärkten, Parfümerien und Drogerien. Der Praxistest ergab, dass die Mittel angenehm in der Anwendung auf der empfindlichen Gesichtshaut sind. 

Kein Produkt schnitt bei diesem Parameter schlechter als "gut" ab. Sie sind deutlich teurer als konventioneller Sonnenschutz: Das günstigste von den mit "gut" bewerteten Erzeugnissen schlug mit 17,20 Euro pro 50 Milliliter zu Buche.

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