RS-Virus: Kommt bald ein Impfstoff?
Die Krankenhäuser in Österreich berichten von einer hohen Auslastung, bei Kinderärzten gibt es einen großen Ansturm auf Ordinationen – der KURIER berichtete. Neben Influenza und Covid-19 ist es vor allem das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV, das derzeit für eine starke Erkrankungswelle sorgt. Auch andere Länder, etwa Deutschland und die USA, sind von einer starken RSV-Welle betroffen.
Das Virus betrifft die oberen Atemwege. Während Erwachsene meist nur einen Schnupfen bekommen, können Kinder unter Husten, Bronchitis und Luftnot leiden, die oft im Spital oder vom Kinderarzt behandelt werden muss. Bei Risikokindern, vor allem Kindern, die als Frühchen geboren wurden, sind lebensbedrohliche Verläufe möglich. Das gilt auch für ältere Erwachsene.
Mai 2023
Bisher können nur die Symptome einer RSV-Infektion behandelt werden. Eine Impfung gibt es nicht. Das könnte sich aber ändern – die US-Zulassungsbehörde FDA erteilte einem RSV-Impfstoff von Pfizer den Status der "vorrangigen Prüfung". Der Arzneimittelhersteller strebt die Zulassung für die Verwendung des Impfstoffs RSVpreF aber nur bei Erwachsenen ab 60 Jahren an. Voraussichtlich bis Mai 2023 wird die FDA bekannt geben, ob das Vakzin gegen die Lungenerkrankung zugelassen wird.
Der Antrag von Pfizer stützt sich auf Daten aus einer Studie im Spätstadium, die zeigen, dass der Impfstoff gegen RSV wirksam ist. In den USA sterben Schätzungen zufolge jährlich etwa 14.000 ältere Erwachsene an den Folgen einer RSV-Infektion.
Daten von Neugeborenen
Es gibt auch Daten, die zeigen, dass der Impfstoff hochwirksamen Schutz für Neugeborene bietet, wenn Mütter spät in der Schwangerschaft geimpft werden. In einer Pfizer-Studie zeigte sich bei 7.400 Säuglingen, deren Mütter in der Schwangerschaft geimpft wurden, eine Wirksamkeit von 82 Prozent gegen schwerwiegende Erkrankungen der unteren Atemwege in den ersten 90 Lebenstagen. In den ersten sechs Lebensmonaten reduzierte sich diese Wirksamkeit auf 69,4 Prozent. Das Virus kann vor allem für kleine Kinder in den ersten zwei Lebensjahren gefährlich werden.
Derzeit wird von der FDA allerdings nur die Wirksamkeit bei älteren Erwachsenen geprüft. Wann eine Prüfung für Säuglinge und Kleinkinder erfolgt, ist nicht bekannt.
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