Psychische Spätfolgen mildern: Wie man der Corona-Krise Sinn gibt

Für Betroffene ist Stresskopfweh eine Bürde, die sie einige Stunden, häufiger aber mehrere Tage oder Wochen ertragen müssen. Die Corona-Krise führt dazu, dass immer mehr Menschen darunter leiden.
Die Pandemie strapaziert die Psyche. Warum ein offener Umgang so wichtig ist – und wie man wieder Mut fasst.

"Ich habe eine Depression." Mit diesem schmucklosen und gleichsam ausdrucksstarken Satz machte der österreichische Journalist und Autor Andreas Sator vor wenigen Tagen seine psychische Krise via Twitter publik. Das Echo war enorm: Neben Genesungswünschen sprach die Community dem 30-Jährigen vor allem Anerkennung für seine Offenheit aus.

Wie wichtig der tabulose, ungeschönte Umgang mit psychischen Erkrankungen ist, weiß Peter Stippl, Präsident des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie (ÖBVP): "Über ein gebrochenes Bein spricht man ganz selbstverständlich, über psychische Leiden wird immer noch viel geschwiegen. Oft ist die Scham groß und die Hemmungen sich Hilfe zu suchen noch größer."

Nach wie vor würden psychische Probleme oft als "abnormale Reaktion" verstanden und abgewertet. "Dabei sind sie grundsätzlich ein normaler und adäquater Ausdruck einer für den Menschen übermäßig belastenden Situation", sagt Stippl. Für Betroffene sei es wichtig, sich über seelische Leidenszustände auszutauschen – "und sich so aus dem Umfeld, aber auch von Experten Impulse für die Bewältigung zu holen".

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