Genesene Kinder zeigen Lungenschäden nach Covid-19
Kinder und Jugendliche, die sich entweder von Covid-19 erholt haben oder an Long Covid erkrankt sind, weisen laut einer aktuellen Studie anhaltende Lungenschäden im MRT auf. Bisher war über die Phase nach einer akuten Infektion bei Kindern wenig bekannt.
Computertomographien haben bei Erwachsenen eine anhaltende Schädigung der Lunge gezeigt, aber Experten sind der Ansicht, dass es bei Kindern andere Verfahren benötigt. "Wir haben diese Studie konzipiert, als die Hinweise auf Langzeit- oder Post-Covid-19-Fälle bei Erwachsenen zunahmen", so Ferdinand Knieling, Hauptautor der Studie und Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Erlangen. "Zu dieser Zeit kamen auch die ersten Patienten mit unspezifischen Symptomen in unsere Abteilung und die Eltern begannen, nach einem Zusammenhang mit einer früheren Infektion zu fragen", wie ITN online berichtet.
Die Wissenschafter untersuchten die Auswirkungen einer Coronainfektion bei Kindern mit Hilfe von einer Niedrigfeld-Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Technologie ermöglicht freies Atmen: Die kleinen Studienteilnehmer mussten während der Bildgebung nicht den Atem anhalten. Dadurch war die Untersuchung bei Kindern leichter durchführbar.
"Als Eltern wollten wir auch herausfinden, welche Risiken eine Infektion haben könnte", sagte Knieling. "Glücklicherweise haben sich unsere Abteilungen zusammengetan, um ihren brandneuen MRT-Scanner zu nutzen, der für Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen konzipiert ist."
Die Studie wurde in der renommierten Zeitschrift Radiology veröffentlicht. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen.)
Fast alle Kinder waren nicht geimpft
Die Forscher untersuchten die Veränderungen der Lungenstruktur und -funktion bei 54 Kindern und Jugendlichen (Durchschnittsalter 11 Jahre): Von 54 Patienten hatten sich 29 bereits von ihrer Infektion erholt, 25 litten unter Long Covid. Mit einer Ausnahme waren alle Patienten zum Zeitpunkt der ursprünglichen Infektion nicht geimpft gewesen.
Kein Kind musste während der Infektion im Krankenhaus behandelt werden: Kurzatmigkeit, Aufmerksamkeitsstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Geruchsverlust waren die am häufigsten angegebenen Symptome.
Dann kontrollierten die Wissenschafter Luft- und Blutfluss in der Lunge: Wenn die Lunge ordnungsgemäß funktioniert, sollten Luft- und Blutfluss übereinstimmen.
Dauerhafte Lungenfunktionsstörung
Der ermittelte Wert zeigte allerdings eine anhaltende Lungenfunktionsstörung bei den kleinen Patienten: auch bei den genesenen Kindern, die nicht unter Long Covid litten. In beiden Gruppen lagen die durchschnittlichen Werte deutlich niedriger als bei gesunden Kontrollpersonen.
"Anhaltende Symptome nach Covid-19 verursachen immer noch diagnostische Odysseen, und das gilt besonders für junge Menschen", so Knieling. "Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass die Betreuung dieser Patienten eine multidisziplinäre Herausforderung ist."
Die langfristigen Auswirkungen dieser Lungenveränderungen sind noch unklar, aber die Ergebnisse rechtfertigen eine weitere Überwachung der anhaltenden Lungenschäden bei Kindern und Jugendlichen nach Covid-19, so der Studienleiter. Bildgebende Verfahren könnten leicht in die klinische Routineversorgung integriert werden.
"Eine Nachfolgestudie ist bereits angelaufen, und wir wollen verstehen, wie sich die Ergebnisse im Laufe der Zeit verändern. Außerdem werden wir andere Organe genauer unter die Lupe nehmen, um zu sehen, wie diese mit unseren Ergebnissen korrelieren."
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