Die Wissenschafter untersuchten die Auswirkungen einer Coronainfektion bei Kindern mit Hilfe von einer Niedrigfeld-Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Technologie ermöglicht freies Atmen: Die kleinen Studienteilnehmer mussten während der Bildgebung nicht den Atem anhalten. Dadurch war die Untersuchung bei Kindern leichter durchführbar.
"Als Eltern wollten wir auch herausfinden, welche Risiken eine Infektion haben könnte", sagte Knieling. "Glücklicherweise haben sich unsere Abteilungen zusammengetan, um ihren brandneuen MRT-Scanner zu nutzen, der für Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen konzipiert ist."
Die Studie wurde in der renommierten Zeitschrift Radiology veröffentlicht. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen.)
Fast alle Kinder waren nicht geimpft
Die Forscher untersuchten die Veränderungen der Lungenstruktur und -funktion bei 54 Kindern und Jugendlichen (Durchschnittsalter 11 Jahre): Von 54 Patienten hatten sich 29 bereits von ihrer Infektion erholt, 25 litten unter Long Covid. Mit einer Ausnahme waren alle Patienten zum Zeitpunkt der ursprünglichen Infektion nicht geimpft gewesen.
Kein Kind musste während der Infektion im Krankenhaus behandelt werden: Kurzatmigkeit, Aufmerksamkeitsstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Geruchsverlust waren die am häufigsten angegebenen Symptome.
Dann kontrollierten die Wissenschafter Luft- und Blutfluss in der Lunge: Wenn die Lunge ordnungsgemäß funktioniert, sollten Luft- und Blutfluss übereinstimmen.
Dauerhafte Lungenfunktionsstörung
Der ermittelte Wert zeigte allerdings eine anhaltende Lungenfunktionsstörung bei den kleinen Patienten: auch bei den genesenen Kindern, die nicht unter Long Covid litten. In beiden Gruppen lagen die durchschnittlichen Werte deutlich niedriger als bei gesunden Kontrollpersonen.
"Anhaltende Symptome nach Covid-19 verursachen immer noch diagnostische Odysseen, und das gilt besonders für junge Menschen", so Knieling. "Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass die Betreuung dieser Patienten eine multidisziplinäre Herausforderung ist."
Die langfristigen Auswirkungen dieser Lungenveränderungen sind noch unklar, aber die Ergebnisse rechtfertigen eine weitere Überwachung der anhaltenden Lungenschäden bei Kindern und Jugendlichen nach Covid-19, so der Studienleiter. Bildgebende Verfahren könnten leicht in die klinische Routineversorgung integriert werden.
"Eine Nachfolgestudie ist bereits angelaufen, und wir wollen verstehen, wie sich die Ergebnisse im Laufe der Zeit verändern. Außerdem werden wir andere Organe genauer unter die Lupe nehmen, um zu sehen, wie diese mit unseren Ergebnissen korrelieren."
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