Zeitlicher Zusammenhang
Die Wissenschafter und Wissenschafterinnen berichten über fünf Patienten und Patientinnen, die sich von Covid-19 erholten und später eine Leberschädigung aufwiesen. Es ließen sich zwei Arten unterscheiden. Zwei Säuglinge im Alter von drei und fünf Monaten, die zuvor gesund waren, zeigten ein akutes Leberversagen, das rasch zu einer Lebertransplantation führte.
Drei Kinder, zwei im Alter von acht Jahren und eines im Alter von 13 Jahren, wiesen eine Hepatitis mit einer Gallenstauung auf. Alle drei wurden mit Steroiden behandelt, die Leberenzyme verbesserten sich und die Behandlung wurde erfolgreich abgesetzt.
Es zeigte sich ein zeitlicher Zusammenhang mit der Corona-Infektion:
- Drei Monate alter Säugling: Covid-19 im Februar 2021, Krankenhausaufenthalt mit Leberversagen 21 Tage später
- Fünf Monate alter Säugling: Leberversagen im Mai 2021, positiv auf Covid-Antikörper getestet
- Achtjähriger Bub: Covid-19 im Dezember 2020, Krankenhausaufenthalt wegen Hepatitis 130 Tage später
- Achtjähriger Bub: Covid-19 im Jänner 2021, 94 Tage später wegen Hepatitis ins Krankenhaus eingeliefert
- 13-jähriger Bursche: Covid-19 im September 2021, verursacht eine Hepatitis, die 39 Tage nach der Covid-19-Diagnose scheinbar abklingt, dann 53 Tage nach der Covid-19-Diagnose erneut wegen Hepatitis im Krankenhaus
Bei allen fünf Patienten verlief eine umfassende Abklärung auf infektiöse und metabolische Ursachen negativ. Die Wissenschafter und Wissenschafterinnen suchten nach Adenoviren in der Leber der Kindern - konnten jedoch keine finden.
Fazit der Studie: Bei der Hepatitis könnte es sich entweder um eine postinfektiöse Immunreaktion wie Pims handeln oder eine Dysregulation des Immunsystems, die durch eine vorherige Infektion mit SARS-CoV-2 eine Anfälligkeit auf andere Infektionserreger wie Adenoviren bewirken könnte. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen.)
Zu wissen, wie das Leberversagen ausgelöst wird, hat einen direkten Einfluss auf die Therapie und die Wahl der Medikamente. Deepti Gurdasani, Epidemiologin an der Queen Mary Universität in London, auf Twitter: "Kinder wurden in vielen Teilen der Welt höchstwahrscheinlich unzureichend behandelt. Einige müssen jetzt mit Transplantationen leben, die sie möglicherweise nicht benötigt hätten. Einige starben. Und denken Sie nicht, dass eine Lebertransplantation eine gute Entscheidung für diese Kinder war: Die Lebenserwartung ist reduziert. 75 Prozent der Kinder, die eine Lebertransplantation haben, überleben 15-20 Jahre. Die Verhinderung würde einen großen Unterschied für diese Kinder und ihre Familien ausmachen."
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