Covid-Intensivpatienten: "Menschen, die aus ihrem Berufsleben gerissen werden"

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Eine Intensivmedizinerin und die Pflegedirektorin des Wiener AKH erzählen aus ihrem Alltag mit steigenden Patientenzahlen und ihrem Umgang damit.

„Menschen, die aus Berufsleben gerissen werden“: Intensivmedizinerin Eva Schaden über Behandlungen

Wer derzeit auf  jene Intensivstation im Wiener AKH verlegt wird, die Eva Schaden von der MedUni Wien leitet,  ist schwer an Covid-19 erkrankt. So schwer,  dass sie oder er an eine Herz-Lungen-Maschine – im Fachjargon ECMO  (Extrakorporale Membranoxygenierung) – angeschlossen werden muss. Das Blut wird mit technischer Hilfe mit Sauerstoff angereichert. Vier von fünf Patienten auf der Station brauchen derzeit diese lebenserhaltende Therapie.

Keine Hochbetagten übrigens. „Es sind mittlerweile regelhaft Menschen, die aus dem Berufsleben herausgerissen werden“, sagt die Intensivmedizinerin. Sie  verhehlt auch nicht: Sie sind ungeimpft. Es gebe zwar auch geimpfte Intensivpatienten. „Das ist aber nicht die Regel.“

Die Pandemie hat die Arbeit auf der  Intensivstation verändert. Vor allem, was die Arbeitsintensität angeht. „Normalerweise teilt sich der Gesundheitszustand der Patienten auf: Einige sind schwer erkrankt, einige bereits am Weg der Besserung. Bei Covid-19 sind aber alle sechs  Betten der Station gleichzeitig mit Schwerstkranken belegt.“ Ein Kraftakt für das Team, das im Betreuungsschlüssel 1:1,5 oder 1:2 arbeitet.  Und das nicht nur wenige Tage.  Eine ECMO-Therapie kann durchaus  zwei Monate dauern.  

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