Corona: Was man über den Impfstoff von Astra Zeneca bisher weiß

Der britische Premierminister Boris Johnson mit einem Fläschchen des Impfstoffs von Astra Zeneca.
Die Zulassung in der EU wird heute, Freitag, erfolgen - möglicherweise aber nur für unter 65-Jährige. Warum es Diskussionen um die Wirksamkeit gibt.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Impfstoff.

Welche Entscheidung wird die europäische Arzneimittelagentur EMA heute in Amsterdam treffen?

Der schwedisch-britische Pharmakonzern Astra Zeneca hat die Zulassung seines Corona-Impfstoffes am 12. Jänner bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA beantragt. Das zuständige Expertengremium der europäischen Arzneimittelagentur wird höchstwahrscheinlich heute am Nachmittag eine Empfehlung für die Zulassung in der EU aussprechen - möglicherweise aber nur für unter 65-Jährige. Damit wäre der Impfstoff von Uni Oxford und Astra Zeneca nach den Wirkstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna das dritte in der EU eingesetzte Vakzin. Nach der Empfehlung der Arzneimittelagentur muss die EU-Kommission noch die formale Zulassung erteilen, das kann aber innerhalb weniger Stunden der Fall sein.

Ist damit zu rechnen, dass sich die Arzneimittelagentur von Zurufen aus der Politik drängen lassen wird?

EMA-Experten haben bisher immer betont, dass sie sich nicht unter Druck setzen lassen und ihre Beschlüsse "ausschließlich auf Basis der wissenschaftlichen Datenlage treffen".

Um welche Technologie handelt es sich bei dem Impfstoff von Astra Zeneca?

Der Impfstoff ist ein sogenannter Vektorimpfstoff: Für solche Vektorimpfstoffe nutzt man ein Trägervirus ("Vektor"), das für Menschen harmlos ist. Beim Impfstoff von Astra Zeneca handelt es sich um ein abgeschwächtes Schnupfenvirus von Schimpansen. Es wird genetisch so verändert, dass es die genetische Information für das Oberflächeneiweiß des Coronavirus enthält. Das Trägervirus gelangt in Körperzellen, die daraufhin mit der Produktion des Oberflächeneiweiß beginnen. Das Immunsystem erkennt es als fremd und  bildet Abwehrstoffe. Der Impfstoff kann normal gekühlt (plus zwei bis plus acht Grad) für mindestens sechs Monate aufbewahrt und transportiert werden.

Kommentare