Von Ohrendruck bis Tages-Masken: Hilfe, wie trägt man FFP2-Masken richtig?
Wie eng muss die FFP2-Maske sitzen?
Darauf gibt es eine klare Antwort: Eng. Die hohe Filterleistung zeigt sich logischerweise nur beim richtigen Sitz. Schließlich sollen die Filter der Maske verhindern, dass der Träger Viren abgibt – oder welche einatmet. Dies ist der Fall, wenn die Maske beim Einatmen ans Gesicht angesaugt wird, erklärt Peter Paszkiewicz vom Institut für Arbeitsschutz bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). Spürt man einen Luftstrom am Gesicht, sitze sie nicht gut.
Und dass die Atemzüge vielleicht etwas tiefer als sonst ausfallen, ist mit Maske ebenso logisch: Die Lungen und die Atemmuskulatur müssen sich gegen den Widerstand des Materials mehr anstrengen, Sauerstoff durch die Filterung anzusaugen.
Sind Bartträger gefährdeter oder sogar die neuen Virenschleudern?
Lasen wir mal die Kirche im Dorf. Fakt ist aber: Durch die Barthaare oder sogar bereits durch Bartstoppeln eines Dreitagebarts dichten FFP2-Masken nicht wie gewünscht Nase und Mund ab. Also hilft nur Bart ab? Diese Frage spaltet die Gesellschaft. Während die einen mit gutem Beispiel voran gehen und sich öffentlichkeitswirksam den Bart abrasieren, verweigern andere. Ein bisschen wie bei der Diskussion um die Impfung. Wobei man bei Bartrasierern noch nichts von Vordränglern gehört hätte.
Hilfe, meine Ohren leiden unter den Gummibändern!
Keine Sorge, falls Ihre FFP-2-Maske keine Klammer enthält, haben erfindungsfreudige Menschen für Abhilfe gesorgt – zu finden als schlaue, kreative Tipps oder sogenannte „Life Hacks“ (engl. Für Lebenskniffe“ – früher hätte man schlicht Tipps und Tricks gesagt) im Internet.
- Da wären zum Beispiel die guten, alten Haarnadeln. Wer damit umgehen kann und seine Haare gern hochsteckt, wird sie auch im Handumdrehen zur Gummibandhalterung am Hinterkopf umfunktioniert haben.
- Die Alternative fürs Büro heißt Büroklammer. Dieses Helferlein zeigt in Zeiten von Corona und Maskenpflicht einmal mehr seine schier unerschöpflichen Einsatzmöglichkeiten für schnelle Lösungen im Alltag.
- Wer nicht so gerne ohne Sichtkontrolle am Hinterkopf herumhantiert: Ein Gummiband (dünner Einziehgummi) tut’s auch. Damit werden vielleicht die Kurzhaarträger mehr Freude haben (Stichwort nach oben zum „Heiligenschein“ geschobene lange Haarsträhnen). Der Nachteil: Das Band muss erst recht an den Maskenbändern befestigt werden. Wobei wir wieder bei der Büroklammer wären…. Wer nicht daran denkt, seine FFP-2-Maske mehrmals zu verwenden, kann das Gummiband natürlich auch mit einem Tacker anheften.
- Styletechnisch etwas fragwürdiger erscheint da schon der Tipp, an einem Stirnband links und rechts je einen Knopf zu nähen und darin die die Gummibänder einzuhängen, um die Ohren zu entlasten. Einziges Problem: Man muss Stirnbänder mögen.
So funktionieren Atemschutzmasken
Weiß ist so langweilig, gibt's bei FFP-2 auch bunte Abwechslung?
Mit der farblich passenden Maske wird es bei den hauptsächlich weißen FFP2-Masken schwierig. Aber es gibt zumindest einen Lichtblick: Es gibt auch für das Gesicht das kleine Schwarze. Nicht nur Gruftis oder Heavy Metaller finden diese Masken mit schwarzem Außenstoff cooler.
Wie oft kann man eine FFP-2-Maske verwenden?
Im Gesundheitsbereich sind sie für den Einmalgebrauch vorgesehen. „Im Privatbereich kann man sie wiederverwenden“, sagt Birgit Willinger, Leiterin der Abteilung für klinische Mikrobiologie, MedUni Wien. Einschränkung: „Außer sie wurden komplett durchfeuchtet“. Wichtig ist, dass die Masken gut trocknen können. Länger als maximal vier Stunden am Stück sollte man sie aber ohnehin nicht tragen.
Geht es im Backrohr schneller?
Ja. Allerdings nur bei der richtigen Temperatur. 30 bis 40 Grad Celsius, wie sie vielleicht auf einem heißen Heizkörper herrschen, sind zu wenig – da können Pilze und Bakterien zusätzlich sprießen und für SARS-CoV-2-Viren ist es noch zu wenig. Experten empfehlen daher eine Temperatur von 80 Grad Celsius, eine Stunde lang. Dann sind die Viren inaktiviert.
Was ist mit Mikrowelle oder Waschmaschine?
In der Mikrowelle entstehen unterschiedliche Temperaturen, die auf den Inhalt einwirken. Ein Hindernis stellt auch der Metallbogen dar. Nicht auszudenken, wenn die Mikrowelle einer Maske zum Opfer fallen würde! Was die Waschmaschine betrifft, wirken zu viele mechanische Kontakte sowie Waschmittel ein, die das Maskenmaterial beschädigen können und ihre Funktion beeinträchtigen würden.
Wie trockne ich die Masken am besten? Reicht Raumluft?
Willinger: „Am Besten ist es, wenn man sie zum Trocknen aufhängen kann. Zumindest aber muss die Innenseite der Maske nach oben gerichtet sein.“ Auch in einem offenen Behälter (z. B. Metallbox) können sie zwischengelagert werden. Bei intensivem Gebrauch sollte man sie nach einer Woche entsorgen. Wissenschafter der FH Münster raten in einem Infoblatt sogar davon ab, zwei Tage hintereinander dieselbe Maske zu verwenden – und empfehlen jeweils eine Maske nur für jeden Montag, eine nur für jeden Dienstag, etc. Um sie bei Raumluft zu trocknen, empfehlen sie, eine Reihe mit sieben Nägeln oder Haken zu benutzen. Dort habe etwa die „Montagsmaske“ ausreichend Zeit zu trocknen – bis zum nächsten Montag nämlich. Wiederholen sollte man den Trockenzyklus maximal fünf Mal.
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