Corona-Tests um jeden Preis - doch die Qualität leidet

Das Blut wird auf die Testkassette aufgetragen und mit pH-Stabilisator behandelt: Wenig später folgt das Ergebnis.
Unübersichtlicher Markt. Viele verschiedene Anbieter preisen ihre Tests an, zu teils hohen Kosten. Die Treffsicherheit ist aber dennoch nicht immer garantiert.

"Ergebnis in fünf Minuten." – "Schnelle Klarheit." – "Hohe Sicherheit." Mit Beginn der Coronavirus-Pandemie waren bald erste Antikörper-Schnelltests auf dem Markt: Eine durchgemachte Infektion könne rasch und zuverlässig nachgewiesen werden, wird versprochen – mit ein paar Blutstropfen und einem kleinen Testsystem für zu Hause. Aber nicht nur bei den Antikörper-Tests, auch bei den PCR-Testungen steigt die Zahl der Anbieter, mit teils enormen Preisunterschieden.

"Mittlerweile gibt es 70 bis 80 Antikörper-Schnelltests aus der ganzen Welt. Da verliert man schnell den Überblick, was die Qualität betrifft", sagt Lukas Weseslindtner, Leiter des Labors für Antikörperdiagnostik am Zentrum für Virologie der MedUni Wien. Um sie in der EU vertreiben zu dürfen, müssen die Hersteller zwar Daten zur Qualität der Analysen vorlegen. "Es ist aber meist nicht nachvollziehbar, an welchen Personen diese Tests geprüft wurden, ob es etwa schwer oder leicht Erkrankte waren. Deshalb müssen die Angaben auf den Packungen nicht immer mit den Resultaten im Testalltag übereinstimmen."

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