Nach Commerzialbank-Pleite: Polizist trickste Einlagensicherung aus

Nach Commerzialbank-Pleite: Polizist trickste Einlagensicherung aus
Früherer Bankmitarbeiter half dem Beamten bei der Behebung von 21 Losungswort-Sparbüchern. Der Polizist erstattete Mitte Mai 2022 aber Selbstanzeige.

Mit der Pleite der Commerzialbank Mattersburg ist für einen burgenländischen Polizisten eine Welt zusammengebrochen. Den Großteil seines Lebens hatte er gespart und auf Urlaube verzichtet. Er war äußerst sparsam bei seinen Ausgaben, denn der Kripobeamte wollte früher in Pension gehen und sein Leben genießen. Nach dem Zusammenbruch der Bank informierte ihn die Einlagensicherung, dass er 22.500 Euro, die auf zwei Girokonten lagen, zurückbekommen werde.

Überrascht war er indessen, dass die Einlagensicherung nichts von seinen 43 Losungswortsparbüchern mit einem Guthaben in Höhe von 610.000 Euro wusste. Der geschockte Sparer stellte nun Recherchen an. Diversen Medien entnahm er angeblich, dass jeder, der ein Sparbuch zur Bank bringt und das Losungswort nennt, das Geld ganz legal beheben kann. Eine solche Auskunft will er auch bei einer Hotline des Land Burgenland erhalten haben. Der Telefonberater soll dem Beamten mitgeteilt haben, dass er „die Bücher auch guten Freunden geben kann und dass er schon zu seinem Geld kommen wird“. Er war laut eigenen Angaben erleichtert. Die beiden Girokonten und sechs Sparbücher meldete er bei der Einlagensicherung an, die ihm 100.000 Euro rückerstattete.

Mitte Juli 2020 meldete sich angeblich sein ehemaliger langjähriger Kundenbetreuer von der Commerzialbank (Name der redaktion bekannt) bei ihm und meinte, dass er „bei der Einlösung der Losungswortsparbücher behilflich sein kann“. Der Ex-Banker offenbarte dem Polizisten, dass er und sein Bruder „da wen kennen, der wen kennt und die machen das schon mit dem Einlösen der Sparbücher. Das wird aber was kosten“. 25 Prozent wollte der Ex-Banker einstreifen, sein Bruder nur 20 Prozent.

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