Millionenpleite eines bekannten Shops für Grillgeräte und Outdoorküchen

grilled meat outside
Die Schuldnerin musste im zweiten Quartal 2023 einen starken Rückgang der Verkäufe hinnehmen.

"In unserem Grill-Fachgeschäft findest du alles was das Herz begehrt. Egal ob es ein Gasgrill, Holzkohlegrill oder Keramikgrill werden soll. Hier wirst du fündig. Und wenn du dir nicht ganz sicher bist, stehen dir unsere Grillberater mit Rat und Tat zur Seite. Neben einer großartigen Auswahl an Grills findest du natürlich auch alle wichtigen Zubehörprodukte wie Grillkohle, Grillbesteck und Gasflaschen. Außerdem haben wir eine tolle Outdoorküchenausstellung und unterstützen dich jederzeit gerne bei der Planung",  heißt es auf der Firmen-Homepage.

Die Rede ist von der Grillericoo GmbH mit Sitz in Graz. Sie hat laut Creditreform und KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Es wurde bereits eröffnet. Laut Creditreform sind fünf Arbeitnehmer und rund 90 Gläubiger betroffen.

"Die Antragstellerin betreibt ein Handelsunternehmen spezialisiert auf den Verkauf von Grillgeräten und Outdoorküchen sowie Grill-bzw Kochzubehör", heißt es im Antrag. "Seit dem Jahr 2023 bietet die Antragstellerin zusätzlich zum Verkauf von Grillwaren eine angeschlossene Grillschule am Standort in 8041 Graz an. Darüber hinaus betreibt die Antragstellerin einen Webshop."

Der von der Schuldnerin geführte Grillshop in Graz sowie der Onlineshop bestehen bereits seit dem Jahr 2017. Außerdem werden Seminare angeboten. Vor der Gründung der Schuldnerin wurden diese vom Geschäftsführer DI Markus Grübler in Form des Einzelunternehmens Grillericoo e.U geführt. Erst im September 2022 wurde die GmbH errichtet.

Schulden und Vermögen

Die Aktiva betragen laut Creditreform rund 162.000 Euro, davon entfallen 10.000 Euro auf den Webshop, 30.000 Euro auf die Geschäftsausstattung, 10.000 Euro auf Kfz, 100.000 Euro auf Waren, 3.000 Euro auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, 1.500 Euro liegen in der Kasse und 6.200 Euro entfallen auf sonstige Vermögensgegenstände.

Die Passiva betragen rund 1,378  Millionen Euro, davon entfallen 569.000 Euro auf Banken, 280.000 Euro auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, 40.000 Euro auf das Finanzamt, 20.000 Euro auf Umsatzsteuer, 210.000 Euro auf einen Kredit des geschäftsführenden Gesellschafters, 150.000 Euro auf Schadenersatzansprüche, 41.000 Euro auf Eventualverbindlichkeiten und 30.000 Euro auf Abfertigungs- und Beendigungsansprüche der Dienstnehmer sowie 21.000 Euro auf Löhne und Gehälter.

Die Insolvenzursachen

Anders als in anderen Brachen wirkte sich die andauernde Covid-19-Pandemie aufgrund der über die Sommermonate anhaltenden Reisebeschränkungen überaus positiv auf die Schuldnerin aus, so die Firmenangaben ans Gericht. Die Nachfrage an Grillgeräten, Outdoorküchen und deren Zubehör stieg stark an. Die Schuldnerin zog in besser geeignete Geschäftsräumlichkeiten um.

"Die Schuldnerin führt als Ursache der Insolvenz die akuten Preissteigerungen der vergangenen Monate in sämtlichen Bereichen, das untypische kalte und verregnete Wetter der vergangenen Wochen seit Ostern, eine Baustelle direkt vor dem Geschäftsbetrieb der Schuldnerin, welche zu erheblichen Umsatzeinbußen führt, sowie den Wegfall der Covid-19 bedingten Beschränkungen und die damit wieder möglich gewordenen Reisen in den Sommermonaten an", weiß man beim KSV1870.  "Die Schuldnerin musste laut eigenen Angaben im zweiten Quartal 2023 einen starken Rückgang der Verkäufe, sowohl von Grillgeräten und Outdoorküchen, als auch vom entsprechenden Zubehör verzeichnen."

Die Zukunft

"Das Unternehmen der Schuldnerin soll fortgeführt und durch einen Sanierungsplan entschuldet werden. Das Erfordernis für den Sanierungsplan soll teils aus den in den nächsten Monaten erwirtschaftbaren Finanzmittelüberschüssen sowie mit Hilfe von dritter Seite aufgebracht werden", so der KSV1870

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