Investitionen in Öl und Gas steigen weltweit

Öl-Förderung in New Mexico, USA
Entwicklungsländer würden drei Mal so viel Geld für saubere Energie brauchen, mahnt die Internationale Energieagentur.

Nicht nur die OMV investiert massiv in neue Öl- und Gasförderprojekte. Nach Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA) werden heuer 528 Milliarden US-Dollar in dem Sektor investiert. Denn nach dem Ende der Covid-Restriktionen ist der Energiehunger weltweit schnell wieder gestiegen. Und hohe Preise, wie im vergangenen Jahr, machen das Geschäft natürlich profitabel, mehrere Ölkonzerne verzeichneten deswegen Rekordgewinne.

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Und fossile Energieträger liefern im weltweiten Energie-Haushalt den Löwenertrag. Alleine Öl und Gas decken mehr als die Hälfte ab (siehe Grafik).

Dass die Investitionen in Fossile damit den höchsten Wert seit 2015 erreichen ist insofern bemerkenswert, als die IEA im Sinne des Netto-Null-Emissionsziels gefordert hat, keine neuen Förderstätten zu erschließen. Zwar müsste man auch investieren, um bestehende Förderungen weiter bewirtschaften zu können, allerdings sprengen die Expansionspläne der Mineralölindustrie jedes Klimaziel.

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Investitionen in Öl und Gas steigen weltweit

Die Konzerne argumentieren, dass sie ihre Marktanteile und Gewinne nicht einfach den Mitbewerbern überlassen können. Gefragt ist deswegen die Politik - die allerdings ebenfalls oft ein Interesse an einer sicheren und möglichst preiswerten Energieversorgung hat.

Große Potenziale in Entwicklungsländern

Dass die Nachfrage von Öl und Gas in den kommenden Jahren voraussichtlich noch weiter steigen wird, liegt laut Einschätzung der IEA weniger an den hochentwickelten Industriestaaten. Das Wachstum kommt eher aus Schwellenländer allen voran China und Indien.

Eine Studie von IEA und International Finance Corporation (IFC) kommt zu dem Ergebnis, dass die Investitionen in erneuerbare Energien in Entwicklungsländern verdreifacht werden müssten, von derzeit 770 Milliarden US-Dollar auf 2.800 Milliarden US-Dollar (2.500 Mrd. Euro).

Da die Staaten dieses Volumen nicht stemmen können, müssten etwa zwei Drittel davon von privaten Geldgebern kommen. Den Staaten käme dabei aber die wichtige Aufgabe zu, stabile und sichere Bedingungen herzustellen.

Die Porenziale solcher Investitionen wären allerdings beachtlich: Erstens, weil das Erzeugungspotenzial in vielen der Länder groß ist - etwa in Form von Sonnenenergie.  Die Investitionen würden in den Entwicklungsländern nicht nur den Zugang zu Energie für breite Bevölkerungsteile eröffnen, sondern auch Jobs schaffen und eine nachhaltige Zukunft absichern.

"Der Kampf gegen den Klimawandel wird in den Entwicklungsländern gewonnen", sagte dazu IFC-Chef Makhtar Diop.

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