Insolvente Deko-Kette Depot: Auffanglösung sichert 236 Jobs
Für die insolvente Deko-Kette Depot Handels GmbH, die in Österreich mit 349 Mitarbeitern 49 Filialen betrieben hat, gibt es eine zweite Chance. Das ergab am Dienstag die Berichts- und Prüfungstagsatzung. Für das Handelsunternehmen, das zuletzt 49 Millionen Euro umsetzte, wurde laut Creditreform eine Auffanglösung geschnürt. Bereits Anfang September hat die Masseverwalterin einen Kaufvertrag mit der neu gegründeten Gries Deco GmbH mit Sitz in Wien und der bisherigen deutschen Muttergesellschaft Gries Deco Company GmbH um Christian Gries abgeschlossen.
Die Gries Deco übernimmt die gesamte Handelsware und 29 der 49 Filialen, die Gries Deco Company die Betriebs- und Geschäftsausstattung der übernommenen Filialen. Insgesamt 113 Arbeitsverhältnisse wurden beendet, die verbleibenden 236 Arbeitnehmer werden bei der Gries Deco GmbH weiter beschäftigt.
„Das ist eine gute Lösung, wenn man bedenkt, wie der Einzelhandel unter Druck steht“, sagt Gerhard Weinhofer von Creditreform.
Schutzschirmverfahren in Deutschland
Mit 30. September wurden 20 Filialen geschlossen. Eigentlich sollten 33 der 49 Standorte fortgeführt werden, doch mit vier Vermietern konnte sich die Gries-Gruppe nicht einigen.
Letztere wackelte selbst kräftig. Im Juli 2024 ist in Deutschland ein Schutzschirmverfahren – Insolvenz in Eigenverwaltung – über die Gries Deco Company eröffnet worden, um diese vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen und zu sanieren.
Importe aus Italien, Indien und China
Anfang August 2024 ist dann die Österreich-Tochter in die Insolvenz geschlittert. Denn es wurden in den vergangenen Jahren negative Ergebnisse erwirtschaftet, welche nur durch Gesellschafterdarlehen abgedeckt werden konnten.
Vor allem die geopolitischen Krisen wie der Krieg in der Ukraine und die Angriffe der Huthi-Milizen auf Schiff im Roten Meer sollen zu Verzögerungen in den Lieferketten geführt haben, wurde im Insolvenzantrag angeführt.
Denn Gries Deco importiert Waren nicht nur aus Italien, sondern vor allem aus China und Indien. Als Insolvenzursachen wurden aber auch die Steigerungen bei den Einkaufspreisen und das geänderte Konsumverhalten seit der Covid-19-Pandemie angeführt. Ist man ursprünglich von rund 15,85 Millionen Euro Forderungen bei der Depot Handels GmbH ausgegangen, so wurden mittlerweile nur rund zehn Millionen Euro angemeldet.
Unter dem Namen Depot betreibt Gries Deco derzeit mehr als 500 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Standorte gibt es mittlerweile in allen größeren Städten Deutschlands. Der gesamte Gries-Konzern soll laut Creditreform-Bilanzauskunft 2022 mit rund 7.800 Mitarbeitern rund 561 Millionen Euro umgesetzt haben.
Folgende Unternehmensbereiche, sprich Standorte der Depots Handels GmbH wurden geschlossen:
Bischofshofen EKZ Karo Depot
Wels Shopping City Depot
Liezen ELI EKZ Depot
St. Pölten EKZ Depot
Mattighofen, MCenter Depot
Leoben City Shopping
Baden
Wien Hauptbahnhof
Wien Westbahnhof
Melk
Wien Marialhilfer straße
Wien Donau EKZ
Asten
Oberwart
Hartberg
Vösendorf
Eugendorf
Gleisdorf
Spittal a. d. Drau
Völs CYTA
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