Steuerlast: Österreich über dem EU-Schnitt

APA6780638-2 - 08022012 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - THEMENBILD - Illustration zu den Themen Sparpaket, Euro, Steuern und Geld aufgenommen am Montag, 6. Februar 2012. Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP verhandeln über ein umfassendes Sparpaket. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
In Österreich wird Arbeit mit durchschnittlich 40,8 Prozent am dritthöchsten unter den 27 EU-Staaten besteuert.

Leere Staatskassen, höhere Steuern: Im Jahr 2011 ist in den 27 EU-Staaten der Anteil der Steuern und Sozialabgaben an der Wirtschaftsleistung auf 38,8 Prozent gestiegen (2010: 38,3 Prozent; 2009: 38,4 Prozent). In der Eurozone stieg die Quote auf 39,5 Prozent nach 39,0 Prozent 2010 und 39,1 Prozent 2009, geht aus einem Bericht des EU-Statistikamtes Eurostat und der EU-Kommission hervor.

Österreich liegt mit 42,0 nach 41,9 Prozent über dem Schnitt und an siebenter Stelle Europas (was sich 2013 in der heimischen Steuerlandschaft änderte lesen Sie hier). Verglichen mit dem Jahr 2000 sind die Steuereinnahmen gemessen an der Wirtschaftsleistung hierzulande zurückgegangen: Damals waren die Steuereinnahmen noch bei 43 Prozent des BIP gelegen. Die Mehrheit der Österreicher hatte sich vor kurzem sogar für eine zusätzliche EU-Steuer ausgesprochen.

Steuerlast: Österreich über dem EU-Schnitt
Die Steuern auf Arbeit blieben in der EU die Haupteinnahmequelle (fast die Hälfte), geht aus dem am Montag vorgestellten Steuertrendbericht hervor. Es folgten Verbrauchssteuern (ein Drittel) und Steuern auf Kapital (ein Fünftel).

Steuern auf Arbeit

In Österreich wird Arbeit mit 40,8 Prozent am dritthöchsten unter den 27 EU-Staaten besteuert, höher sind diese Raten gemessen am BIP nur in Belgien (42,8 Prozent) und Italien (42,3 Prozent). Der EU-Schnitt lag bei 35,8 nach 35,4 Prozent. Am geringsten waren die Quoten in Malta (22,7 Prozent), Bulgarien (24,6 Prozent), Portugal (25,5 Prozent) und in Großbritannien (26,0 Prozent).

Auch wenn man die gesamten Steuerbelastungen betrachtet, zeigen sich innerhalb der Union große Unterschiede: Eine Quote von weniger als 30 Prozent hatten Litauen (26,0 Prozent), Bulgarien (27,2 Prozent), Lettland (27,6 Prozent), Rumänien (28,2 Prozent), die Slowakei (28,5 Prozent) und Irland (28,9 Prozent). Spitzenreiter war Dänemark mit 47,7 Prozent, gefolgt von Schweden (44,3 Prozent), Belgien (44,1 Prozent), Frankreich (43,9 Prozent), Finnland (43,4 Prozent) und Italien (42,5 Prozent).

Die stärkste Anhebung zwischen 2010 und 2011 verzeichneten das krisengeschüttelte Portugal (31,5 auf 33,2 Prozent), Rumänien (26,7 auf 28,2 Prozent) sowie Frankreich (42,5 auf 43,9 Prozent). Auf der anderen Seite gab es die stärksten Senkungen in Estland (34,1 auf 32,8 Prozent), Schweden (45,4 auf 44,3 Prozent) sowie Litauen (27,0 auf 26,0 Prozent).

Verbrauchersteuern

Die Verbrauchersteuern stiegen im Gesamtschnitt ebenfalls an, und zwar auf 20,1 nach 19,7 Prozent. Die geringsten indirekten Abgaben auf Konsumgüter gab es in Spanien (14,0 Prozent), Griechenland (16,3 Prozent), Lettland (17,2 Prozent) und Italien (17,4 Prozent). Am höchsten war die Quote in Dänemark (31,4 Prozent), Schweden (27,3 Prozent) und Luxemburg (27,2 Prozent). Österreich lag mit 21,2 nach 21,3 Prozent etwas über dem Schnitt.

Kapitalsteuern

Kapital wurde dagegen 2011 in Österreich mit 23,6 nach 23,3 Prozent 2010 deutlich geringer besteuert als im Eurozonen-Schnitt - da gab es einen Anstieg auf 28,9 nach 27,2 Prozent (indirekte Abgaben). In zehn EU-27-Mitgliedsstaaten, für die Daten verfügbar waren, gingen die Kapitalsteuern zurück, in neun stiegen sie. Die Bandbreite war riesig und reichte von 5,5 Prozent in Litauen und 44,4 Prozent in Frankreich.

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