Darüber spricht das Netz: Bonusprogramme

Mit Payback Bonuspunkte sammeln
Kundenbindung mittels Vorteilsclubs und Einkaufskarten wird immer wichtiger. Neue Angebote versprechen zusätzlichen Nutzen.

Ob beim Einkauf im Supermarkt, beim Restaurantbesuch oder beim Buchen einer Reise: Viele Bezahlvorgänge sind heutzutage mit der Möglichkeit verknüpft, Bonuspunkte zu sammeln. Während früher einzelne Händler oder Anbieter eigenständige Programme aufgesetzt haben, geht die Entwicklung in jüngster Zeit in Richtung Multipartner-Programme. Dabei werden mehrere Unternehmen unter dem Dach eines Anbieters gebündelt. Vorteil für die Konsumenten ist, dass sie leichter Punkte sammeln und in Folge einlösen können.

Seit Anfang Mai ist Payback, Marktführer in fünf Ländern bei Multipartner-Bonusprogrammen, in Österreich tätig. Bei mehr als 80 Partnern (darunter dm, Fressnapf, AUA, eBay, Expedia, oeticket, Universal Versand, BP, Burger King und Nordsee) können Punkte gesammelt und eingelöst werden. Nach eigenen Angaben nutzen bereits zwei Mio. Österreicher Payback (mittels Karte oder App), wobei ein Teil davon von früheren Kundenprogrammen (wie dm) umgestiegen ist. Payback mit Sitz in München ist eine Tochter von American Express.

Datenschutz

Das System speichert bei jeder Kartennutzung alle Details des Einkaufs, also Ware, Preis, die vergüteten Punkte sowie Ort, Art und Zeitpunkt der Bezahlung. Daraus leitet Payback Kundenprofile ab und verschickt auf dieser Grundlage personalisierte Werbung. Daten- und Konsumentenschützer warnen daher, dass Nutzer solcher Bonusprogramme eigene Daten an den Anbieter weitergeben.

Auch wenn diese versichern, die Daten nicht weiterzuverkaufen, bleibt der Datenschutz die größte Sorge vieler User. Sie möchten nicht zum gläsernen Kunden werden, zeigt eine Online-Analyse von BG-thinktank. „Alle Jubeljahre streuen sie dann mal ein paar ,Bonuspunkte’ ein. Supi. Trotzdem: Du bist dann das Produkt. Wenn du deine Daten für diese überschaubaren Summen weggibst, ok. Meine Daten sind mir deutlich mehr wert“, schreibt ein Benutzer dazu auf Twitter. Ein anderer hat damit hingegen kein Problem. „Selektiv und selbstbestimmt bin ich bereit, bei entsprechendem Anreiz bestimmte Daten herzugeben.“

Immerhin: Die im heurigen Frühjahr in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) soll auch den sorgsamen Umgang mit Kundendaten sicherstellen.

Geringe Ersparnisse

Weiter heißes Thema sind die Ersparnisse, die laut Kritikern gar nicht so toll ausfallen wie es auf den ersten Blick scheint. So seien die Rabatte unterm Strich marginal und Konsumenten würden günstigere Händler übersehen. „Treuepunkte? Und dann muss man hinterher doch mehr für das zahlen, was man angeblich nur mit Treuepunkten total viel reduziert bekommt – vom vorher schon überteuerten Preis ... ;)“, twittert ein enttäuschter User. Ein anderer zeigt sich hingegen begeistert. „Kopf und Herz sagen Denn’s Bio Laden, Geld sagt Billa Kundenkarte.“

Zu den beliebtesten Sachprämien zählen laut einer repräsentativen deutschen GfK-Studie im Auftrag von Mastercard aus dem Oktober Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs (51 Prozent der Befragten), Haushaltswaren und Elektrogeräte (37 Prozent) sowie Kleidung und Accessoires (22 Prozent). Laut einer Auswertung des Datendienstes Prioridata wurde in der Kategorie Shopping die App der Einkaufsplattform Wish im August am häufigsten heruntergeladen (79.000 Mal). Unter den beliebtesten Shopping-Apps der Österreicher finden sich mit Payback und Lidl Plus zwei Bonusprogramme (61.000 bzw. 56.000).

Auf Rang fünf liegt Amazon (42.000). Der Onlinehändler bietet den deutschen Kunden des Abo-Dienstes Prime seit Oktober eine Kreditkarte mit Visa an. Sie erhalten pro bei Amazon.de ausgegebenem Euro drei Prozent in Bonuspunkten. Sie können wieder bei Amazon eingelöst werden.

Darüber spricht das Netz: Bonusprogramme

Kommentare