China-Regulierung sorgt für Achterbahnfahrt bei Kryptokursen

China-Regulierung sorgt für Achterbahnfahrt bei Kryptokursen
Chinesische "Schürfer" stellen ihr Geschäft ein. Nach Talfahrt am Sonntag gings am Montag wieder bergauf.

Die Ankündigung Chinas, aus Klimaschutzgründen härter gegen die Kryptowährungsindustrie vorzugehen, zeigt erste Wirkung: Gleich mehrere Firmen der Branche kündigten am Montag an, ihr Geschäft in der Volksrepublik einzustellen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die mit dem energieaufwendigen sogenannten Schürfen ("Mining") von Kryptowährungen wie Bitcoin ihr Geld verdienen. Sie stellen Rechner-Kapazitäten für die Verschlüsselung von Transaktionen zur Verfügung und werden in der jeweiligen Währung entlohnt.

Die Erzeugung der Digitalwährungen verbraucht bei der Herstellung von Bitcoins enorme Mengen an elektrischer Energie. Der hohe Energiebedarf läuft den Klimazielen der chinesischen Führung zuwider. Diese hat das boomende Geschäft mit Digitalwährungen aber auch aus anderen Gründen ins Visier genommen. Es geht auch um den hochspekulativen Handel mit solchen unregulierten Währungen. Schon im Jahr 2017 wurden Krypto-Börsen in der Volksrepublik verboten.

Kurs-Achterbahn

Am Kryptowährungsmarkt sorgten die China-Meldungen erneut für heftige Kursausschläge - zuerst nach untern, dann nach oben. Nach der Talfahrt am Wochenende legten die Kurse am Montag wieder deutlich zu. So kostete ein Bitcoin, die bekannteste und nach Marktanteilen größte Digitalwährung, am  Nachmittag auf dem Handelsplatz Bitstamp knapp 38.400 Dollar und damit fast 11 Prozent mehr als am Vortag. Auch andere Digitalwährungen wie Ether sprangen am Montag wieder nach oben - zum Teil noch viel stärker als der Bitcoin.

In der vergangenen Woche war der Bitcoin am Mittwoch kurzzeitig bis auf 30.000 Dollar gefallen, konnte sich aber in den Tagen danach wieder etwas erholen. Mit einem Niveau von rund 37.000 Dollar am Freitagabend büßte der Bitcoin im Wochenverlauf rund ein Viertel an Wert ein. Seit dem Rekordhoch von knapp 65.000 Dollar Mitte April ging es damit um knapp die Hälfte nach unten.

Trotz der massiven Verluste in den vergangenen Wochen kostet der Bitcoin noch fast vier Mal so viel wie vor einem Jahr. Die massiven Schwankungen zeigen das ganze Dilemma des Markts für Digitalwährungen - er verspricht einerseits hohe Gewinne bei allerdings immens hohen Risiken. Regulierer wie die Bafin warnen deshalb beständig vor Anlagen in diesem Segment.

Schnäppchenjäger

Hintergrund für die aktuelle Aufwärtsbewegung könnten Schnäppchenjäger sein, die die negativen Reaktionen auf die diversen Ereignisse als übertrieben betrachten. Am Sonntag hatte Marktanalyst Timo Emden vor dem nachhaltigen Abrutschen des Bitcoin unter die psychologische Hürde von 30.000 Dollar gewarnt. Dann drohe ein Absturz bis auf 20.000 Dollar. Aktuell scheint der Abstand bequem zu sein. Allerdings ist der Kryptomarkt für plötzliche und heftige Bewegungen bekannt. Von daher dürfte weiter Vorsicht eine guter Ratschlag sein.

Kommentare