Anwalt über Prügel-Attacke bei GNTM: "War nicht nur Ohrfeige"

Die Handgreiflichkeiten dürften Heidi Klum nicht gefallen.
Kanditatin Joy wurde gegenüber einer Mitstreiterin gewalttätig. Jetzt klagt ein Anwalt die Täterin und den Sender ProSieben.

In vierzehn Jahren "Germany’s Next Topmodel" hat es so etwas noch nie gegeben: Kandidatin Jasmin, alias Joy, enthüllte vor einigen Tagen auf Instagram, dass sie einer Mitstreiterin eine Ohrfeige gegeben habe.

Ausraster bei GNTM

Sie habe Lena eine "geklatscht", verriet Jasmin". "Lena war frech", so ihre lapidare Begründung.

"Ich schlag' keine Leute ohne Grund. Ich schlag' Leute auch nicht gerne. Aber kennt ihr eine Respekt-Schelle?", erklärte die 18-Jährige ihren Fans. Von Reue keine Spur - auch wenn sie in der Sendung nach ihrem Rauswurf noch beteuert hatte, dass sie sich gerne entschuldigen würde.

Die Entgleisung hat für das Nachwuchsmodel Konsequenzen: Sie wurde von Heidi aus der Casting-Show geworfen. Die GNTM-Chefin Heidi Klum erklärte: "Es ist traurig, was hier passiert ist heute. Deswegen beenden wir das Ganze jetzt." Sie könne Joy nicht mehr zu den anderen Mädchen lassen.

Das brisante Video, in dem die ehemalige GNTM-Teilnehmerin die Gewalttat gesteht, wurde inzwischen offline gestellt. Mitschnitte finden sich allerdings noch auf der Videoplattform Youtube.

"Ich wusste, dass wenn ich das tue, was ich tue, ich rausfliegen werde", erklärt die Frankfurterin darin. "Es war vor der Kamera. Ich weiß nicht, ob sie es ausstrahlen werden. Die Produktion macht ja, was sie möchte."

Der Schweregrad ihrer Tat scheint ihr nicht bewusst zu sein. Ihren Rauswurf findet sie "unprofessionell". 

"Eigentlich entscheidet Heidi anhand eines Fotos, wisst ihr? Was da sonst abgeht, ist  Nebensache", sagte sie ihren Followern.

Anwalt: "Es gab nicht nur eine Ohrfeige"

Inzwischen hat sich auch der Anwalt der geohrfeigten Lena zu Wort gemeldet. Demnach erstattet Rechtsanwalt Christian sowohl gegen Joy als auch gegen den Sender ProSieben Anzeige, wie deutsche Medien berichten. Der Rechtsanwalt der Teilnehmerin machte es sich zum Ziel, eine Ausstrahlung der Gewalttat zu verhindern.

"Es geht nicht an, dass ein Fernsehsender filmt, wie eine Minderjährige von einer anderen Teilnehmerin während der Dreharbeiten geschlagen wird und das anwesende Kamerateam nicht sofort einschreitet", stellte er gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung klar.

Er wirft Pro Sieben vor: "Hier geht es dem Sender offensichtlich um die Einschaltquote und nicht um den Jugendschutz."

Gegenüber der Bunte erklärt der Anwalt: "Wir haben Strafanzeige gegen Jasmin, sowie das Kamerateam der Produktionsgesellschaft gestellt."

Über den Vorfall selbst sagt er: Es habe ein Gespräch zwischen Lena und Joy gegeben. Danach sei Letztere noch einmal auf seine Mandantin zugekommen und habe diese attackiert. Nohr behauptet, dass Lena mehr erleiden musste, als bloß eine "Klatsche": "Es gab nicht nur eine Ohrfeige und es sind nicht nur Extensions herausgerissen worden, da war noch mehr und wir wollen nicht, dass das in der Sendung gezeigt wird."

Der Sender, der sich am Ende dazu entschied, die Gewalttat nicht im Fernsehen zu zeigen, weist die Anschuldigungen zurück. "Dem Produktionsteam unterlassene Hilfeleistung zu unterstellen, ist eine unwahre Behauptung. nach drei Sekunden wurde Lena geholfen, nach 5,5 Sekunden hatte die Aufnahmeleiterin die Situation unter Kontrolle", teilt ProSieben-Pressesprecher Christoph Köfer mit.

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