Der Salzburger hat vor dem Weltcupauftakt allen die Show gestohlen. Wie in guten alten Zeiten. Die Rückkehr als Niederländer war in den vergangenen Wochen das Thema schlechthin. Befeuert durch das Hin und Her des ehemaligen Ski-Pensionisten, das erst 40 Stunden vor dem Riesentorlauf ein Ende fand.
Nun ist der Tag der Wahrheit gekommen. Marcel Hirscher, der in seiner früheren Karriere 31 Weltcup-Riesentorläufe gewonnen hat und in dieser Disziplin 2018 auch Olympiasieger war, übt sich vor dem Beginn seiner zweiten Laufbahn in Understatement.
"Es ist so viel geredet, geschrieben, gerechnet worden: Ich fahre jetzt da einfach mal runter, und dann wissen wir alle mehr."
Gigantenduell
Der 35-Jährige will sich selbst nicht einem noch größeren Druck aussetzen. Die Skifans haben Hirscher als Riesen im Riesentorlauf in Erinnerung, der seinerzeit sogar noch besser war als der Schweizer Superstar Marco Odermatt, der 12 der letzten 13 Weltcup-Riesentorläufe gewonnen hat.
Das Comeback von Hirscher setzt freilich auch seine früheren Teamkollegen rund um Manuel Feller unter Druck: Solange er da war, waren sie mit Fragen konfrontiert, warum Hirscher denn so gut sei.
Als er dann nicht mehr fuhr, wurden sie anfangs ständig gefragt, warum es ohne ihn nicht mehr läuft.
Und jetzt, wo er wieder da ist, müssen sie sich erneut mit Hirscher auseinandersetzen.
Das kann bei dem einen oder anderen Österreicher eine Extramotivation auslösen. Andere wird der neue, alte Kollege womöglich dermaßen nerven, dass sie übers Ziel hinaus schießen.
Dem ÖSV-Team muss man am Sonntag in Sölden fast wünschen, dass Marcel Hirscher als Niederländer nicht der "beste Österreicher" wird. Sonst beginnt der Winter der Heim-WM gleich mit einer Schmach, negativen Schlagzeilen.
Und Fragen nach Marcel Hirscher...
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