Das Erfolgsrezept der Capitals: Betonmischer in der Knochenmühle

Das Erfolgsrezept der Capitals: Betonmischer in der Knochenmühle
Dank der starken Defensive stehen die Vienna Capitals im Semifinale. Am Dienstag wird in Bozen der Gegner ermittelt.

Am Sonntag genau vor 20 Jahren hat der HC Innsbruck zum letzten Mal eine Play-off-Serie gewonnen. Damals wurden die Graz 99ers besiegt.

Auch die so erfolgreiche Saison 2023 endete für die Tiroler ohne Play-off-Erfolg. Die offensiv beste Mannschaft des Grunddurchgangs lag lange an der Spitze der ICE Hockey League, Top-Spieler wie Brady Shaw und Adam Helewka waren für das beste Powerplay der Liga verantwortlich. Doch im Viertelfinale sanken diese Werte in den Keller. Im zweiten der sechs Spiele gegen die Capitals erzielten die Innsbrucker ihr letztes Überzahl-Tor, in allen sechs Partien waren es nur drei.

„Wir mussten diszipliniert bleiben. In der Defensive gewinnst du Meisterschaften“, erklärt Capitals-Stürmer Jérémy Grégoire, der beim entscheidenden 5:1 am Sonntag zwei Tore erzielte. Mit einem Faustkampf gegen den Innsbrucker Mader im fünften Spiel hatte er ein Zeichen gesetzt. „Ich bin ein emotionaler Spieler. Kämpfe können in manchen Momenten ein Spiel drehen.“ Diese Partie am Freitag endete 4:1 für die Capitals, die seit 2008 alle vier Play-off-Serien gegen Innsbruck gewonnen haben.

Der Rückhalt

Ein Faktor in dieser Serie war auch der Wiener Torhüter Stefan Steen, der gegen eine Mannschaft, die durchschnittlich 5,25 Treffer gegen Wien erzielt hatte, einen Gegentorschnitt von überragenden 1,44 hatte.

Capitals-Trainer Dave Barr war auch persönlich glücklich, dass es kein siebentes Spiel gab: „Du kommst um 4 Uhr früh aus Innsbruck zurück, bist um 9 wieder in der Halle. Das ist eine Knochenmühle für alle. Und die Spieler müssen auch noch alle zwei Tage aufs Eis.“ Weil das Semifinale erst am Freitag beginnt, konnte Barr seinen Cracks am Montag ein freiwilliges Training anbieten.

Am Dienstag beginnt die Vorbereitung auf das Semifinale. Wer der Gegner sein wird, entscheidet sich am Dienstag in Bozen, wo der große Favorit HCB Südtirol von den Black Wings Linz in ein siebentes Viertelfinalspiel gezwungen wurde.

Herzschlagfinale

Martin Schumnig, der am Sonntag in Linz das Siegestor zum 2:1 erzielt hatte, scherzte: „Das Spiel hatte Herzinfarkt-Charakter. Ich weiß nicht, wie viele Leute auf der Tribüne umgefallen sind. Beim Lattenschuss von Bozen in der Verlängerung ist mir das Herz in die Hose gerutscht.“

Linz-Trainer Philipp Lukas weiß, was sein Team am Dienstag in der Eiswelle von Bozen erwartet: „Es steht 0:0. Wir werden wieder um jeden Zentimeter auf dem Eis kämpfen müssen. Alles, was weniger ist als im sechsten Spiel, wird nicht genug sein.“

Kommentare