Sportlerwahl 2025: Die Kandidatinnen und Kandidaten im KURIER-Check

Speerwerferin Victoria Hudson und Kitesurfer Valentin Bontus gewannen 2024 die Trophäe
Wer sichert sich am 8. Oktober bei der Lotterien Sporthilfe-Gala die Trophäe für das Jahr 2025? Die KURIER-Sportredakteur/innen küren ihre persönlichen Lieblinge.

Nicht nur Medaillen, Titel oder Rekorde haben ihr Prestige im österreichischen Sport. Am 8. Oktober (20.15 Uhr/live ORF 1) wird bei der Lotterien Sporthilfe-Gala in der Wiener Stadthalle der NIKI an die herausragenden Sportler und Sportlerinnen vergeben. Die Wahl erfolgte durch die Mitglieder von Sports Media Austria.

In der Hauptkategorie nominiert sind Janine Flock (Skeleton), Sofia Polcanova (Tischtennis) und Stephanie Venier (Ski alpin) sowie Daniel Tschofenig (Skispringen), Raphael Haaser (Ski alpin) und Sepp Straka (Golf). 

Warum jede und jeder Einzelne von ihnen den NIKI verdient hätte, verrät die KURIER-Sportredaktion.

Stephanie Venier wurde heuer in Saalbach-Hinterglemm Weltmeisterin im Super-G

Stephanie Venier wurde heuer in Saalbach-Hinterglemm Weltmeisterin im Super-G

  • Die Erlöserin der Ski-Nation

Stephanie Venier. Gibt  es einen besseren Moment, als im ersten Rennen einer Heim-Weltmeisterschaft mit der Fahrt des Lebens Gold zu holen? 

Gibt es einen besseren Moment, als am Höhepunkt der Karriere diese auch zu beenden, zu heiraten und demnächst  ein Kind zu bekommen?

 Stephanie Venier hat vieles richtig gemacht in ihrer Karriere  – mit dem Highlight am 11. Februar 2025. Da raste sie bei der WM in Saalbach-Hinterglemm vor vollen Tribünen völlig überraschend zu Gold und ließ alle Weltstars hinter sich. 

Älteste Weltmeisterin im Super-G

Mit damals 31 Jahren und 49 Tagen wurde sie die älteste Weltmeisterin im Super-G.
Wer nun argumentiert, der Skisport wäre nur in Österreich weltberühmt, dem sei gesagt: Es wird am Mittwoch auch die Sportlerin des Jahres aus Österreich gewählt (FLOP).

Skeleton-Pilotin Janine Flock gewann im vergangenen Winter zum dritten Mal den Gesamtweltcup

Skeleton-Pilotin Janine Flock gewann im vergangenen Winter zum dritten Mal den Gesamtweltcup

  • Die Grande Dame des Eiskanals

Janine Flock. Wenn jemand weiß, wie man mit der Konkurrenz Schlitten fährt,  dann ist es die Skeleton-Pilotin aus Rum. Janine Flock hört es ja nicht gerne, aber mit ihren 36 Jahren ist sie längst zur Grande Dame ihres Sports aufgestiegen. 

42 Podestplätze

Keine andere Athletin hat im Skeleton-Weltcup so viele Podestplätze (42) eingefahren wie sie, keine andere zählt schon seit so langer Zeit zu den Eiseiligen. Im letzten Winter gewann Flock zum dritten Mal den Gesamtweltcup und raste zu ihrem vierten EM-Titel.

Dabei stand die Tirolerin schon kurz davor, ihre Karriere auf Eis zu legen, weil sie von chronischen Rückenproblemen geplagt wurde. Mittlerweile erlebt Janine Flock den x-ten Frühling ihrer Karriere, der noch die Krönung fehlt. Nein, nicht der Sieg bei der Sportlerwahl, sondern eine Medaille bei Olympia (CG).

Tischtennisspielerin Sofia Polcanova holte im Doppel WM-Silber

Tischtennisspielerin Sofia Polcanova holte im Doppel WM-Silber

  • Vorbild und Konstante in einem Weltsport

Sofia Polcanova. Tischtennis ist ein wahrer Weltsport,  hat in vielen Ländern (nicht nur in Asien) einen hohen kulturellen Stellenwert. Der Weltverband hat 227 Mitglieder, 16 mehr als die FIFA. 

Dass mit Sofia Polcanova eine Österreicherin WM-Silber  – im Doppel mit der Rumänin Bernadette Szöcs – in ihrem Trophäenschrank hat, ist eine Riesenleistung. Es ist die erste WM-Medaille seit dem Titel von Werner Schlager 2003.

Außerdem verteidigte die 1,80 m große Linkshänderin letzten Oktober  in ihrer Heimat Linz  ihren Einzel-Europameistertitel aus dem Jahr 2022. 

Sie ist das absolute Aushängeschild des Tischtennissports in Österreich und lebt jungen Menschen im Land vor, dass man es auch abseits der „klassischen“ heimischen Sportarten von hier aus ganz nach oben schaffen kann. (KKS).

Raphael Haaser gewann im Februar bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm Gold im Riesentorlauf

Raphael Haaser gewann im Februar bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm Gold im Riesentorlauf

  • Der Mann, der am Tag X abgeliefert hat

Raphael Haaser. Einmalerfolge wie WM- oder Olympiamedaillen werden ja gerne weniger wertgeschätzt im Vergleich zu etwa einem Gesamtweltcupsieg, für den es konstante Erfolge braucht. 

Das mag so seine Richtigkeit haben, doch es gibt natürlich auch Gegenargumente. Welche das sind? Es war schon immer eine große Kunst im Sport, am Tag X abzuliefern. Genau dann „da zu sein“, wenn es drauf ankommt.

Raphael Haaser ist das gelungen bei der Ski-WM in Saalbach. Und das gleich zwei Mal mit seiner Goldenen im Riesentorlauf und Silber im Super-G.

Ja, Raphael Haaser hat sich nicht nur einen Traum erfüllt, sondern durchaus Ski-Geschichte geschrieben und eine Heim-WM aus rot-weiß-roter Sicht gerettet. Wer, wenn nicht er, wäre ein verdienter Sportler des Jahres? (AHEI).

Golf-Star Sepp Straka gewann zum zweiten Mal mit dem Team Europa den Ryder Cup

Golf-Star Sepp Straka gewann zum zweiten Mal mit dem Team Europa den Ryder Cup

  • Der Mann, der besser ist als Tiger Woods

Sepp Straka. Es war nicht irgendein Sieg, den das Team Europa gegen die USA gefeiert hat. Der Golf-Vergleichskampf in Firmingdale/New York war ein sportliches Spektakel, das Fans in aller Welt in seinen Bann gezogen hat.  

Der Ryder Cup war aber auch ein Desaster, vor den Augen von Donald Trump schlug den Europäern teilweise Hass entgegen. Spieler mussten unter Polizeischutz gestellt werden, Spielerfrauen wurden attackiert.

Mittendrin unter den Golf-Millionären war auch ein Österreicher: Der in Wien geborene Sepp Straka spielt seit Jahren in der allerhöchsten Liga mit und gewann den Ryder Cup zum zweiten Mal – und damit einmal mehr als etwa Tiger Woods. Wie wichtig den Europäern der Sieg war, zeigte eine Rechnung: Die Partynacht kostete die Golf-Stars umgerechnet 264.000 Euro. (FLOP)

Skispringer Daniel Tschofenig gewann in der Saison 2024/'25 den Gesamtweltcup und die Vierschanzentournee

Skispringer Daniel Tschofenig gewann in der Saison 2024/'25 den Gesamtweltcup und die Vierschanzentournee

  • Der Überflieger mit Bodenhaftung

Daniel Tschofenig.  Zu wenig gibt es nicht für den Kärntner. Weiter geht’s fast nicht. Das attestiert ihm schon der Flugschreiber der  jüngsten Saison. Der spuckte die besten Haltungsnoten aus: Erster Sieg eines ÖSV-Adlers bei der Vierschanzentournee seit 2015,  Höhenflüge im Weltcup mit dem Gesamtsieg.

Der Wahl-Innsbrucker, der schon zuvor mit seiner Liaison mit der kanadischen Arbeitskollegin Alexandria Loutitt einen Absprung in die Medien schaffte, könnte als erster Skispringer seit Thomas Morgenstern vor 14 Jahren auf dem obersten Podest der Sportlerwahl  landen.

Die Gefahr, dass der achtfache Weltcup-Sieger  abhebt, besteht nicht. Dafür sorgen gesunde Selbstzweifel. „Wenn du immer sagst, du bist der Beste, dann gibt es nichts mehr, an dem du arbeiten kannst“, so der 23-Jährige. (HOT)

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