Julia Kienast: Nein. Damals war ich gerade zwei Jahre alt. Aber Papa hat mir oft genug davon erzählt.
Obwohl er sonst eher schweigsam, um nicht zu sagen, ein Schrecken speziell für Radio- und Fernsehreporter war ...
Reden in der Öffentlichkeit tut er nach wie vor net gern.
Der Apfel fällt somit weit vom Stamm. Oder spielten Sie auch selbst Fußball?
In der Schule schon. Sehr, sehr gern! Mit den Buben. Es hat sogar geheißen, dass ich großes Talent habe. Aber leider ist Frauen-Fußball in Österreich in meiner Jugendzeit noch nicht so gefördert worden.
Aber im Hanappi-Stadion hat man sie häufig mit Mama und Schwester gesehen.
Daran kann ich mich noch genau erinnern. Auch, wie die Leut’ rund um uns geschimpft haben, wenn Papa hinten immer wieder herumgetrickst hat.
Ihr Vater galt als schlampiges Genie mit Lust zu risikoreichem Spiel. Trotzdem und auch deshalb wurde er von Hans Krankl besonders geschätzt. Sogar in einem seiner Schlager hat Johann K. seinen Freund Reini singend erwähnt. Haben Eure Familien noch Kontakt?
Wir waren kürzlich bei ihm in Jesolo. Wir wollen Hans nach der EM an seinem Lieblingsort besuchen.
Als kleines Mädchen wurden Sie oft fotografiert.
Ja. Ich war Kindermodel. Übers Bett habe ich mir aber ein Bild vom Ronaldo gehängt. Nicht vom Cristiano, sondern vom älteren, vom brasilianischen Ronaldo.
Der jüngere Ronaldo ist gleich alt wie Sie. Durchaus möglich, dass Sie den 39-jährigen CR7 nach der Gruppenphase vom Spielfeldrand bei einem EM-Match Portugals aus nächster Nähe erleben.
Doch vorerst gilt unsere ganze Konzentration der österreichischen Nationalmannschaft. Vor und nach jedem Match sowie auch an spielfreien Tagen, bilden Zlatko Junuzovic und ich für ServusTV ein Team-Duo.
Julia Kienast freut ganz besonders, dass den krebskrank gewesenen Legionären Heinz Lindner und Stefan Lainer ein Comeback im Spitzenfußball gelungen ist. Zumal sie sich in deren Lage hineinversetzen kann, hatte sie doch auch einmal einen schweren gesundheitlichen Rückschlag zu verkraften.
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