Frankreich-Star erlitt Kreuzbandriss + Schon jetzt EM-Zuschauerrekord
Von 6. bis 31. Juli findet in England die Fußball-Europameisterschaft der Frauen statt. Die besten 16 Teams Europas spielen an 10 Spielstätten um den begehrten Titel. Mittendrin statt nur dabei: Das österreichische Frauen-Team, mit Teamchefin Irene Fuhrmann.
Der ORF überträgt alle 31 Spiele, darunter alle Spiele der österreichischen Nationalmannschaft, live. Vier Parallelpartien werden auf ORF Sport+ ausgestrahlt.
Das Wichtigste in aller Kürze zu den EM-Spielen und Österreichs Nationalteam selbst finden Sie in diesem Live-Blog.
Die EM-Splitter 2022
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ÖFB-Ersatztorfrau Kresche erlitt Knöchelverletzung
Isabella Kresche hat am Sonntag beim Training von Österreichs Nationalteam eine Verletzung am linken Knöchel erlitten. Die 23-jährige Torfrau blieb im Finish der Einheit, die die Stammkräfte nicht absolvierten, im Rasen hängen und verließ auf Krücken das Feld. Ins Krankenhaus wurde sie nicht gebracht, sondern nur via Ambulanzwagen ins Hotel Pennyhill Park. Ob und wie lange die etatmäßige Nummer zwei hinter Manuela Zinsberger ausfallen wird, ist offen.
Mit Jasmin Pal steht Teamchefin Irene Fuhrmann noch eine weitere Torhüterin zur Verfügung. Im Falle eines Ausfalls besteht bei Torleuten noch die Möglichkeit einer Nachnominierung. Da hätte der Papierform nach Sturms erst 17-jährige Mariella El Sherif die besten Karten, war sie doch als eine von mehreren Akteurinnen vor dem Turnier aus dem Großkader für die EM gestrichen worden.
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Frankreichs Star Katoto erlitt Kreuzbandriss
Mitfavorit Frankreich muss für den Rest der Fußball-Europameisterschaft der Frauen auf die schwer verletzte Starstürmerin Marie-Antoinette Katoto verzichten. Die 23-Jährige zog sich beim 2:1 im zweiten Gruppenspiel gegen Belgien einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu, wie der französische Verband mitteilte. Das bestätigten Untersuchungen am Freitag.
Katoto hatte sich in der Partie am Donnerstag in Rotherham bereits früh am Knie verletzt und musste schon nach 17 Minuten ausgewechselt werden. Die Offensivspielern soll nun zu ihrem Club Paris Saint-Germain zurückkehren. Zur Ausfallzeit der Nationalspielerin machte der Verband keine Angaben. Frankreich gilt als einer der Mitfavoriten des Turniers und war durch den zweiten Sieg im zweiten Turnierspiel vorzeitig als Gruppenerster ins Viertelfinale eingezogen.
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Englands Teamchefin Wiegman Corona positiv
Die Trainerin der englischen Frauen-Fußball-Nationalmannschaft Sarina Wiegman ist positiv auf Corona getestet worden. Dies wurde von Seiten des Teams am Freitag bekanntgegeben. Die 52-Jährige wird im finalen Spiel der Österreich-Gruppe A bei der EM gegen Nordirland am Freitag von ihrem Assistenten Arjan Veurink vertreten. England ist nach Siegen über Österreich und Norwegen bereits fix für das Viertelfinale qualifiziert.
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Zuschauerrekord schon 15 Partien vor Turnierende
Bei der Frauen-EM in England ist schon vor den letzten Gruppenspielen ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt worden. Die bisherige Bestmarke von 240.055 Fans bei der EM 2017 in den Niederlanden wurde übertroffen, teilte die UEFA nach den Begegnungen am Donnerstagabend mit. Dabei stehen noch 15 Spiele bei diesem Turnier an, darunter am (heutigen) Freitagabend das für den Aufstieg in der Gruppe A entscheidende Duell von Österreich mit Norwegen in Brighton.
Die Europäische Fußball-Union rechnet mit deutlich mehr als einer halben Million Besuchern bei dieser EM. Die Zuschauerkapazität aller Spiele liegt bei 725.000. Das Eröffnungsspiel zwischen England und der ÖFB-Auswahl am 6. Juli im Old Trafford von Manchester sahen 68.671 Fans. So viele Fans waren zuvor noch nie zu einem EM-Spiel gekommen. Das Endspiel am 31. Juli im Wembley-Stadion von London ist mit rund 90.000 Zuschauern ausverkauft.
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Deutsche Schüller Corona-positiv
Die deutsche Teamspielerin Lea Schüller ist bei der Europameisterschaft in England positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte der DFB einen Tag vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Spanien in London mit. "Die Angreiferin vom FC Bayern München verspürt nur leichte Symptome. Sie wurde umgehend isoliert", hieß es in der Stellungnahme.
Über eine Rückkehr in das EM-Turnier werde je nach Verlauf entsprechend den medizinischen Vorgaben und in enger Rücksprache mit der UEFA entschieden. Schüller hatte beim 4:0 gegen Dänemark zum Auftakt ein Tor erzielt. Die 24-Jährige ist als Sturmspitze eine Leistungsträgerin der Mannschaft und erzielte in bisher 40 Länderspielen 26 Tore.
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Schweizerinnen kämpfen mit Magen-Darm-Infekt
Das Schweizer Nationalteam hat bei der EM in England mit einem Magendarm-Infekt zu kämpfen. Laut dem Verband beklagen acht Spielerinnen und elf Delegations-Mitglieder Symptome. Das für Montagmittag angesetzte Training musste kurzfristig abgesagt werden.
Bereits am Mittwochabend bestreitet das Team von Nils Nielsen in Sheffield gegen Schweden das zweite Gruppenspiel. Zum Turnierauftakt hatte es ein 2:2 gegen Portugal gegeben. -
Corona bei zwei Teams
Die Niederlande und Italien müssen wegen positiver Corona-Tests vorerst auf je eine Spielerin verzichten. Mittelfeldspielerin Jackie Groenen sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte der niederländische Fußballverband auf Twitter mit. Der italienischen Mannschaft wird zumindest zum EM-Auftakt am Sonntag gegen Frankreich die 31-jährige Valentina Cernoia fehlen, wie der italienische Verband mitteilte.
Die 27-jährige Groenen hatte noch am Samstag beim 1:1 der Niederländerinnen gegen Schweden 90 Minuten gespielt. Die zuvor zwei Coronafälle betrafen Österreich mit Laura Wienroither und Lisa Kolb, die deshalb aber nicht angereist war. -
England und Norwegen um Führung
Gastgeber England will die eigenen Titelambitionen bei der EM auch im zweiten Gruppe-A-Spiel gegen Norwegen untermauern. Mit dem zweifachen Europameister wartet am Montag (21 Uhr/live ORF 1) allerdings im Duell der beiden Auftaktsieger ein sehr harter Prüfstein auf die "Lionesses". Die Norwegerinnen haben noch Rechnungen offen, wurden sie doch bei den jüngsten beiden WM-Turnieren jeweils von England aus dem Bewerb geworfen.
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ÖFB-Team Favorit gegen Nordirland
Nach dem mit 0:1 verlorenen "Bonusspiel" gegen England zählt für Österreichs Frauen-Nationalteam am Montag (18 Uhr/live ORF 1) gegen Nordirland nur ein Sieg. Im Duell der beiden Auftaktverlierer will sich die ÖFB-Auswahl in Southampton keine Blöße geben. Die Ausgangslage ist eine völlig neue, im siebenten EM-Spiel der Verbandsgeschichte treten Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und Co. erstmals als Favorit an. Trotzdem herrschte im Vorfeld Gelassenheit.
"Wir müssen jetzt auch Ergebnisse liefern, das wissen wir, aber Druck verspüren wir gar keinen, wir freuen uns einfach auf das nächste Spiel. Wir sind diesmal Favorit, mit der Rolle können wir leben", sagte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil. Laut Katharina Naschenweng werde man mit der gleichen Lockerheit in die nächsten beiden Partien gehen. "Wir wissen, was wir können, das gilt es auf den Platz zu bringen", betonte die Außenspielerin.
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2:2 zwischen Schweiz und Portugal
Das erste Gruppe-C-Spiel bei der EM in England hat am Samstag mit einem 2:2 zwischen der Schweiz und Portugal geendet. Die Eidgenossinnen gingen in Leigh dank Coumba Sow (2.) und Rahel Kiwic (5.) schnell mit 2:0 in Führung, die Portugiesinnen holten aber durch die Treffer von Diana Gomes (58.) und Jessica Silva (65.) noch einen Punkt. Das Abendspiel (21.00 Uhr) bestreiten die Niederlande und Schweden.
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Die Mütter der Frauen-EM
Bei der Frauen-Fußball-EM in England sind auch einige Mütter im Einsatz. Island stellt mit fünf das größte Kontingent, dahinter folgt Schweden mit drei. Auch Österreichs zweiter EM-Gegner Nordirland, gegen den es am Montag (18 Uhr/live ORF 1) in Southampton geht, setzt mit der 36-jährigen Kapitänin Marissa Callaghan und der 35-jährigen Sarah McFadden auf zwei Akteurinnen, die nach einer Schwangerschaft die Rückkehr ins Nationalteam geschafft haben.
Callaghan hat einen kleinen Buben, McFadden, die ihr Team am Donnerstag beim Auftakt-1:4 gegen Norwegen aufs Feld geführt hatte, ein Mädchen. "Es ist super, dass man sieht, dass das klappt, man das machen kann und die Unterstützung von den Verbänden da ist, damit man danach wieder auf dem Platz stehen kann", sagte ÖFB-Teamspieler Sarah Zadrazil am Samstag im ÖFB-Teamquartier Hotel Pennyhill Park.
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Corona-Alarm beim ÖFB-Team
Österreichs Frauen-Nationalteam muss im zweiten Gruppenspiel bei der EM in England am Montag (18.00 Uhr/live ORF 1) gegen Nordirland auf Laura Wienroither verzichten. Die Rechtsverteidigerin wurde positiv auf das Coronavirus getestet, wie der ÖFB am Samstagnachmittag verlautete. Die Arsenal-Legionärin weise milde Symptome auf und wurde umgehend isoliert. Es ist bereits der zweite Coronafall im Team nach jenem von Stürmerin Lisa Kolb, die gar nicht angereist war.
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Weiße Hosen in der Periode
Der englische Fußballverband FA will die Forderung seiner Nationalspielerinnen nach nicht-weißen Hosen erst zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen. Beim nächsten EM-Spiel gegen Norwegen am Montag würden die "Lionesses" erneut komplett in Weiß auftreten, teilte der Verband am Samstag mit. Die Spielerinnen hatten nach dem 1:0-Sieg gegen Österreich zum Auftakt andersfarbige Hosen gefordert, um unangenehme Situationen während der Periode zu vermeiden.
"Wir erkennen die Wichtigkeit an und wollen, dass unsere Spielerinnen unsere volle Unterstützung in dieser Frage spüren", betonte der Verband. "Alle Rückmeldungen von ihnen werden für das künftige Design berücksichtigt." Man werde eng mit Ausrüster Nike zusammenzuarbeiten und zugleich die Anforderungen der Europäischen Fußball-Union UEFA als EM-Ausrichter an die Spielkleidung erfüllen.
Mittelfeldspielerin Georgia Stanway, die von der neuen Saison an beim FC Bayern München spielt, hatte zuvor gesagt: "Wir wissen, das ist schwierig, weil wir alle England mit Weiß assoziieren. Aber es ist etwas, was uns als Frauen betrifft." Sie könne sich vorstellen, dass es in der neuen Saison einen Farbenwechsel geben werde.
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Norwegerin Hegerberg vor dem Nordirland-Match: "Es kann nur besser werden"
Norwegen startet am Donnerstagabend (21.00 Uhr/live ORF 1) in Southampton als klarer Favorit in das Gruppe-A-Spiel gegen Nordirland. Die beiden Teams trafen auch in der Qualifikation aufeinander, wobei die Norwegerinnen mit zweimal 6:0 deutlich die Oberhand behielten. Der Underdog will deshalb aber nicht vorab die Flinte ins Korn werfen, sondern ist auf die eine oder andere Sensation aus. Am Montag wartet dann an selber Stelle das Duell mit der ÖFB-Auswahl.
Während die Nordirinnen als EM-Debütant und krasser Außenseiter antreten - eine etwas vergleichbare Situation mit jener von Österreich 2017 - , haben die Norwegerinnen das Turnier mit 1987 und 1993 schon zweimal gewonnen und sind damit die zweiterfolgreichste Nation nach Rekordchampion Deutschland. Nach einem mageren Auftritt mit null Punkten in den Niederlanden hat die Truppe von Teamchef Martin Sjögren diesmal einiges gutzumachen.
"Nach 2017 kann es für uns nur besser werden", sagte Ada Hegerberg. Die Teamrückkehrerin und Champions-League-Rekordtorschützin ist die große Hoffnungsträgerin ihres Teams. Daneben garantieren auch Barcelonas Caroline Graham Hansen und Chelseas Guro Reiten eine geballte Offensivkraft. "Wir haben Qualität, wichtig ist aber, dass wir diese auf den Platz bringen", gab Lyon-Stürmerin Hegerberg die Marschroute vor. In so einem Turnier benötige man auch das nötige Glück. "Ich denke, dass man sich ein bisschen davon auch erarbeiten kann, indem man gut vorbereitet ist." Ihr Team hat die jüngsten fünf Länderspiele gewonnen, Nordirland hingegen viermal in Folge verloren, darunter am 8. April auch im Rahmen der WM-Qualifikation mit 1:3 gegen Österreich in Wiener Neustadt. Auch das unterstreicht noch einmal die eindeutigen Vorzeichen vor der Partie.
Mit dem Olympischen Gedanken, "dabei sein ist alles", will sich Nordirlands Team aber nicht anfreunden. "Es ist ein schwieriges Unterfangen, ein Spiel zu gewinnen, wir werden es aber versuchen. Wenn es uns im ersten Spiel nicht gelingt, dann werden wir es im nächsten wieder versuchen", verlautete Teamchef Kenny Shiels. Ein Erfolg sei sicher nicht unmöglich. "Ganz klar ist aber, dass wir krasser Außenseiter sind".
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Däninnen träumen von EM-Überraschung
Dänemark tritt bei der Frauen-Fußball-EM in England am Freitag (21.00 Uhr/live ORF 1) in Brentford als EM-Finalist 2017 im Gruppe-B-Duell mit Deutschland an. Mit Dänemarks Teamchef Lars Söndergaard will den favorisierten Deutschen jemand die Suppe versalzen, der lange Jahre in Österreich im Männerbereich gearbeitet hat. "Alles ist möglich, wir träumen selbstverständlich auch davon, dass wir überraschen können", sagte Söndergaard vor dem Turnierstart zur APA. Ziel müsse nicht unbedingt das Finale sein. Vorerst gelte es einmal die Gruppenphase, in der es auch noch gegen Titelfavorit Spanien und Finnland geht, zu meistern. "Man braucht ein bisschen Glück und dann ist man vielleicht gut genug um weiterzukommen", meinte der 63-Jährige. Danach könne immer alles passieren.
Das hat 2017 gut gezeigt, als die Däninnen nach einem Halbfinalsieg gegen Österreich im Elfmeterschießen das Endspiel gegen Gastgeber Niederlande erreicht hatten. Die Erwartungen in der Heimat sind dadurch klarerweise deutlich höher als noch vor fünf Jahren. "Ich glaube, dass die Leute in Dänemark schon wissen, dass es eine schwierige Gruppe ist und wir etwas Besonderes leisten müssen. Die Leute, die sich mit Frauenfußball nicht so beschäftigen erwarten vielleicht, dass wir weiterkommen, aber wir müssen ja realistisch bleiben", so Söndergaard. Das Interesse in Dänemark an der EM sei groß. Das hat auch damit zu tun, dass der Frauenfußball in den letzten Jahren eine starke Entwicklung genommen hat. "Von der Qualität her werden wir einen riesigen Sprung nach vorne im Vergleich zu 2017 sehen", kündigte Söndergaard an. Das betreffe nicht nur die sportliche Ebene, sondern auch die mediale und den Zuschauerbereich.
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Würdiger Auftakt der Österreicherinnen gegen England - ohne Punkt
Die Österreicherinnen starteten mutig und selbstbewusst in die Europameisterschaft. Dennoch konnten sie das Spiel gegen die Gastgeberinnen und Mitfavoritinnen aus England nicht punkten. Ein Tor von Beth Mead in der 16. Minute machte schließlich den Unterschied. Dabei hatte Verteidigerin Carina Wenninger den Ball noch aus dem Tor gekickt - allerdings war er da schon knapp über der Torlinie.
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Alexia Putellas über ihren Ausfall: "Warum jetzt?"
Die spanische Weltfußballerin Alexia Putellas hat sich im Training kurz vor dem Auftakt der Europameisterschaft das Kreuzband gerissen. Spanien verliert damit seine wohl größte Stütze, das Turnier eines seiner größten Aushängeschilder und die Fans ein Idol, das sie gerne live gesehen hätten.
Auf Instagram machte Putellas jetzt ihren Gefühlen Luft: "Warum jetzt? Warum einen Tag vor Beginn der EM, die ich mir schon so lange wünsche und für die ich so lange gearbeitet habe?" Fußball sei ihre große Leidenschaft "Seit ich denken kann, habe ich nie länger als fünf Tage ohne Ballberührung, Training oder Wettkampf verbracht." Die Verletzung zu diesem Zeitpunkt sei eine "ganz schöne Herausforderung".
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Einsatz von Schiri-Assistentin Telek am Freitag
Sara Telek kommt früh im Turnier zu ihrem ersten Einsatz bei der Frauen-EM in England. Die 33-Jährige wird am Freitag (21 Uhr/live ORF 1) beim Duell von Deutschland mit Dänemark im Brentford Community Stadium als Schiedsrichterassistentin fungieren. Geleitet wird die Partie von der Schweizerin Esther Staubli. Mit Susann Küng kommt auch die zweite Assistentin aus der Schweiz. Vierte Offizielle ist mit Iuliana Demetrescu eine Rumänin. Die VARs kommen aus Frankreich.
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Norwegen zum Start klarer Favorit gegen Nordirinnen
Norwegen startet am Donnerstag (21 Uhr/live ORF 1) in Southampton als klarer Favorit in das Gruppe-A-Spiel der Frauen-Fußball-EM gegen Nordirland. Die beiden Teams trafen auch in der Qualifikation aufeinander, wobei die Norwegerinnen mit zweimal 6:0 deutlich die Oberhand behielten. Der Underdog will deshalb aber nicht vorab die Flinte ins Korn werfen, sondern ist auf die eine oder andere Sensation aus. Am Montag wartet dann an selber Stelle das Duell mit der ÖFB-Auswahl.
Während die Nordirinnen als EM-Debütant und krasser Außenseiter antreten - eine etwas vergleichbare Situation mit jener von Österreich 2017 - , haben die Norwegerinnen das Turnier mit 1987 und 1993 schon zweimal gewonnen und sind damit die zweiterfolgreichste Nation nach Rekordchampion Deutschland. Nach einem mageren Auftritt mit null Punkten in den Niederlanden hat die Truppe von Teamchef Martin Sjögren diesmal einiges gutzumachen.
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Mehr als 500.000 Karten bereits verkauft
Das Interesse an den Spielen bei der Frauen-Fußball-EM in England ist so groß wie nie zuvor. Schon fünf Tage vor dem am (heutigen) Mittwoch stattfindenden Eröffnungsspiel England gegen Österreich im ausverkauften Old Trafford Stadium wurde die 500.000-Ticket-Marke geknackt, Dienstagmittag waren rund 517.000 Karten weg. Zum Vergleich: 2017 kamen zu allen Partien in den Niederlanden 274.041 Fans. Das war bis dato Rekord. Interessierte aus 99 Ländern haben sich Karten gesichert.
"Der Frauenfußball ist mittlerweile in einer anderen Sphäre. 517.000 Tickets, wer hätte das gedacht, das ist ganz einfach fantastisch", sagte Nadine Kessler, Abteilungsleiterin für Frauenfußball bei der UEFA. Und Chris Bryant, Chef für Turnierentwicklung beim englischen Verband, sah das ähnlich: "Mehr als eine halbe Million verkaufte Tickets ist eine unglaubliche Leistung."
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Putellas erlitt im Training einen Kreuzbandriss
Schwerer Schlag für die spanischen Titelambitionen: Einen Tag vor dem Eröffnungsspiel hat sich Kapitänin Alexia Putellas, die FIFA-Weltfußballerin 2021, schwer verletzt und zog sich im Training einen Riss des vorderen Kreuzbands im linken Knie zu. Das gab der spanische Verband am Dienstagabend bekannt. Die 28-jährige Offensivspielerin fällt damit für das Turnier in England aus.
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Druck zu haben für Engländerinnen "Privileg"
Ganz England erwartet einen erfolgreichen Start des Nationalteams in die Heim-EM im ausverkauften Old Trafford Stadium gegen Österreich. "Druck zu haben, ist ein Privileg", betonte Chelsea-Stürmerin Fran Kirby. Die Vorbereitung der "Lionesses" ist ergebnistechnisch nach Wunsch verlaufen, Titelverteidiger Niederlande wurde etwa mit 5:1 in die Schranken gewiesen. Mit einem Selbstläufer rechnet der Gastgeber deshalb aber nicht.
"Es zählt nicht was irgendwo geschrieben steht, sondern nur die Leistung auf dem Platz", betonte Kirby. Deshalb sei es wichtig nicht zu viel daran zu denken, dass man zu Hause spiele und die Favoritenrolle habe. "Es geht darum den Schalter umzulegen, 100 Prozent zu geben und zu performen", verlautete die 29-Jährige. Ihr Respekt vor der Konkurrenz ist groß: "Wir müssen von Tag zu Tag schauen. Jede Nation ist hier, weil sie gewinnen möchte."
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ÖFB-Team hat "nicht die Hosen voll"
Monatelang wurde darauf hingefiebert, am Mittwoch-Abend (21 Uhr/live ORF 1) ist es so weit: Österreichs Frauen-Nationalteam hat die Ehre, die EM in England im Duell mit den Gastgeberinnen im ausverkauften Old Trafford Stadium zu eröffnen. Aufgrund der Ausgangslage würde alles andere als eine ÖFB-Niederlage einer Sensation gleichen. Die Truppe von Irene Fuhrmann will sich in einem auf der Highlightliste ganz oben stehenden Spiel vor allem ein gutes Gefühl holen.
Siebenmal trafen die beiden Teams aufeinander, siebenmal siegten die Engländerinnen. Auf englischem Boden gab es für die ÖFB-Auswahl in vier Anläufen noch kein Tor. Teamchefin Irene Fuhrmann betonte, dass jeglicher Druck bei den unter Sarina Wiegman unbesiegten Engländerinnen liege. "Sie sind klarer Favorit, wir haben deshalb aber nicht die Hosen voll", so Fuhrmann. Das Abschneiden von 2017, als Österreich bei der Premiere Halbfinalist war, spielt laut ihrer Sicht keine Rolle.
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Thema EM wird auch für Wettmarkt "ein Großes"
Auch aufgrund der Sommerpause im Männerbereich bekommt die anstehende EM in England eine große Bühne. Das wirkt sich auch auf den Wettmarkt aus, der sich ein gutes Geschäft erhofft. "Das Thema wird ein Großes sein, weil natürlich von Anfang bis Ende Juli wenig sportliche Großereignisse stattfinden, da ist die Frauen-EM das sportliche Großevent schlechthin", sagte Jürgen Irsigler, der Präsident des Österreichischen Sportwettenverbandes im APA-Gespräch.
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Forscher prognostizierten Spanien als Sieger
Basierend auf Buchmacherquoten hat ein Forscherteam der Universität Innsbruck die Siegwahrscheinlichkeiten für die teilnehmenden Teams der Europameisterschaft in England berechnet. Demnach setzt sich Spanien mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 19,6 Prozent durch, gefolgt von Gastgeber England mit 16,6 Prozent.
Österreich rangiert den Statistikern zufolge mit einer EM-Sieg-Wahrscheinlichkeit von 1,2 Prozent auf den hinteren Plätzen. Die Chancen auf den Sieg seien extrem niedrig, "aber für das Viertelfinale könnte es reichen, wenn es gut läuft", sagte Achim Zeileis vom Institut für Statistik der Universität Innsbruck, der dafür eine Wahrscheinlichkeit von 37,2 Prozent berechnet hat.
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