Der größte rot-weiß-rote Ableger ist Georgien mit vier Fußballern: Otar Kiteishvili hat gerade die erfolgreichsten Wochen seiner Laufbahn hinter sich. Mit Sturm holte der Mittelfeldmann das Double, mit seinem Heimatland Georgien steht er erstmals in einer Endrunde.
Ebenfalls im Kader: Sandro Altunashvili (WAC) sowie die ehemaligen Österreich-Legionäre Luka Lochoshvili (WAC) und Angreifer Giorgi Kwilitaia, der von 2016 bis 2018 für Rapid stürmte und in dieser Zeit 17 Tore für die Hütteldorfer erzielte.
Nationenwechsel
Im EM-Kader von Slowenien scheinen mit Tomi Horvat und Jon Gorenc-Stankovic zwei Grazer Double-Gewinner auf. Dazu kommt der gebürtige Osttiroler Sandi Lovric (Udinese), der ebenfalls bei Sturm unter Vertrag stand und bis zur U-21 alle heimischen Nachwuchsnationalteams durchlief, seit 2020 aber für Slowenien im Einsatz ist.
Ähnlich verhält es sich beim kroatischen Mittelfeldstrategen Mateo Kovacic vom englischen Meister Manchester City. Der 30-Jährige kam in Linz auf die Welt und spielte im Nachwuchs des LASK, ehe er zu Dinamo Zagreb wechselte und von dort aus eine große Karriere startete. Mit Luka Sucic und Marin Pongracic (Lecce) stehen noch ein aktueller und ein früherer Spieler von Salzburg im EM-Aufgebot der Kroaten.
Überhaupt lässt sich die Red-Bullisierung des Fußballs inzwischen an vielen EM-Kadern ablesen. Serbien, zuletzt Testspielgegner von Österreich (1:2) setzt auf Abwehrspieler Strahinja Pavlovic und Stürmer Petar Ratkov, die beide in Salzburg unter Vertrag sind.
Im ungarischen Nationalteam spielen zwei Fußballer eine zentrale Rolle, denen einst bei Red Bull der internationale Durchbruch gelang: Goalie Peter Gulacsi (Leipzig) und Offensivmann Dominik Szoboszlai (Liverpool). Rechtsverteidiger Bendeguz Bolla gab kurz vor dem EM-Turnier in Deutschland seinen Wechsel zu Rapid bekannt.
Und Barnabas Varga geht überhaupt als Fußball-Österreicher durch: Der Stürmer wechselte in jungen Jahren nach Burgenland zum SV Eberau - mit dem damaligen Trainer Paul Gludovatz - und spielte später noch für Mattersburg und Lafnitz.
Sprungbrett Admira
Im türkischen 26-Mann-Kader findet sich ein Fußballer mit Hütteldorf-Vergangenheit: Mert Müldür kam in Wien auf die Welt und spielte bis 2019 für Rapid. Nach einem mehrjährigen Gastspiel in der Serie A (Sassuolo) wechselte der Außenverteidiger 2023 zu Fenerbahce Istanbul.
Einen steilen Aufstieg via Österreich legte auch Morten Hjulmand hin: Der Däne kam mit 18 Jahren zur Admira und schaffte den Sprung nach Italien (Lecce). In der letzten Saison wurde Hjulmand mit Sporting Lissabon Meister, der 24-Jährige wird mittlerweile auf 40 Millionen Euro taxiert.
Der Spieler mit dem höchsten Markwert im dänischen Team hat einst ebenfalls in Österreich gekickt: Stürmer Rasmus Hojlund (65 Mio. Euro) zeigte beim SK Sturm so auf, dass ihn erst Atalanta Bergamo und später Manchester United verpflichtete. Mit Rasmus Kristensen (Salzburg/jetzt Roma) hat noch ein dritter dänischer EM-Starter Österreich-Bezug.
Bei Österreichs Auftakt-Gegner Frankreich (17. Juni in Düsseldorf) spielt der frühere Liefering- und Salzburg-Verteidiger Dayot Upamecano (FC Bayern), auch für den Schweizer Angreifer Noah Okafor (Milan) war Red Bull ein Sprungbrett.
Und schließlich scheint im ukrainischen EM-Aufgebot dann auch noch LASK-Verteidiger Maksym Talowjerow auf.
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