Dabei war Marko, wie er dem KURIER noch hinter Corona-Maske verriet, seitens der Akademien die Nominierung anderer nahegelegt worden, die man eher als Prass, Seidl, Wimmer, Seiwald für Perspektivspieler hielt. Marko galt ohnehin als unbequemer Querdenker. Weshalb ihn der harmoniebedürftige Sportdirektor Peter Schöttel beim ÖFB entsorgte.
In keiner anderen Sportart sind selbst Ex-Nationalspieler (Marko war 1988 dreifacher Torschütze gegen Ungarn) dermaßen unterschiedlicher Meinung. So gesehen spricht’s für Ralf Rangnick und dessen Autorität, dass ihn kein Mikrofonträger nervt mit der Frage „warum der und nicht der?“ Dabei stand Rangnick trotz vieler Ausfälle mehr noch vor der Qual der Wahl als seine Vorgänger.
Drei Bundesliga-Kapitäne ohne EM-Ticket
Die Kapitäne von Bochum (Kevin Stöger rettete den VfL im Alleingang vorm Abstieg), Bremen (Marco Friedl) und Union Berlin
(Christopher Trimmel) wurden gar nicht erst ins Camp geholt, der Kapitän vom griechischen Meister PAOK Saloniki (Stefan Schwab) war überhaupt nie Thema. Solch erfahrene Legionäre hätte vor der Heim-EM ’08 Teamchef Josef Hickersberger sofort genommen. Obwohl 2008 nicht 26 sondern nur 23 Spieler genannt werden durften.
Bei der WM ’78, als Hickersberger (mit Zerrung) noch selbst spielte und er erst im letzten Spiel gegen Deutschland (Cordoba) mit beiden Füßen zu schießen wagte, waren gar nur 22 erlaubt. Zumal langsamer gespielt, nicht so oft ausgetauscht wurde.
Kampf gegen den Krebs
Mehr noch als der Fußball hat sich die Medizin weiterentwickelt. Wer in den 70ern vom Krebs erwischt worden war, hatte kaum Chance aufs Überleben geschweige denn auf ein Sportcomeback. Heinz Lindner indes, der vor 13 Monaten mit Hodenkrebs-Diagnose konfrontiert worden war, stand gegen die Schweiz zum 37. Mal im Teamtor.
Auch Lainer, bei dem man vor knapp einem Jahr Lymph-Metastasen entdeckt hatte, verdient Sonderapplaus für seinen Kampf zurück. Weil er zwar unfreiwilliger EM-Zuseher, aber topfit und somit ein wahrer Sieger von 2024 ist.
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