Frust bei Rapid, Rivale Austria zittert nicht nur um die Lizenz

Dunkle Wolken über Favoriten: Die Austria ist finanziell unter Druck
Während Rapid zusehen muss, wie Salzburg davonzieht, nähert sich die Austria dem finanziellen Abgrund noch weiter an.

Eine Frage wurde laut und deutlich beantwortet, eine andere verspricht noch länger anhaltende Spannung. Erstens: Das Titelrennen ist erneut frühzeitig entschieden. Zweitens: Das Ringen um die Lizenz könnte mit prominenter Beteiligung in die Verlängerung gehen.

Fix ist: Am Dienstag wird vom Senat 5 der Bundesliga in erster Instanz entschieden, welche Klubs in der kommenden Saison weiterspielen dürfen.

Wie geht Rapid mit der Machtdemonstration von Salzburg um?

„Es ist enttäuschend“, gesteht Rapid-Sportdirektor Zoran Barisic, der auch verrät, was ihn „am meisten stört“: „Der Trainer hat den Spielern einen klaren Plan mitgegeben, der auf Mut aufgebaut war. Nur hat der Mut von Anfang an komplett gefehlt.“

Mit der Steigerung nach dem 0:1 und Anpassungen in der Pause hätte Barisic nochmals Hoffnung geschöpft: „Aber dann kommt gleich die Rote für Max Hofmann und damit war es eigentlich erledigt.“

Wie geht’s bei Rapid nach dem 0:3 weiter?

So wie nach dem 0:2 in Salzburg zum Auftakt der Meistergruppe 2020 kämpft Rapid mit Ausfällen. Damals erwischte es Murg, Sonnleitner und Dibon (der immer noch rekonvaleszent ist) – sie spielten in der vergangenen Saison nicht mehr. Dieses Mal droht nur Barac eine längere Pause.

So wie vor einem Jahr geht es nun um Platz zwei und die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League – die Lizenz der Liga wird kein Problem sein.

Wer oder was kann Salzburg noch stoppen?

„Zum Beispiel das Heimspiel gegen den LASK am Sonntag. Wir lassen uns noch nicht gratulieren“, warnt Trainer Jesse Marsch. Allerdings hat Salzburg in acht Runden noch nie sieben (auf die Linzer sind es acht) Punkte Vorsprung verspielt.

Erhält die Austria in erster Instanz die Lizenz?

Nein, außer es wird noch das Märchen von 1001 Nacht erzählt. Bis zuletzt glühten die Drähte in die Wüste, versuchten der strategische Partner Insignia und die Violetten eine Bankgarantie aus Saudi-Arabien zu erhalten. Doch auch das wäre wohl eine vergebliche Liebesmüh gewesen, da die Frist für die Entscheidung in erster Instanz schon vergangene Woche abgelaufen war.

Am Montag um 16 Uhr tagte der Senat 5 der Bundesliga, am Dienstag wird die Entscheidung ausformuliert und veröffentlicht.

Hat die Bundesliga Angst, den Traditionsklub Austria zu verlieren?

Es macht sich durchaus Unbehagen breit, da die neuen Partner der Veilchen ihre Versprechen bisher nicht eingehalten haben. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Austria ihre Lizenz nicht ohne Wenn und Aber erhält. Schon im November 2019, also in Vor-Corona-Zeiten, machte das Gerücht um eine violette Insolvenz die Runde - ehe es allen voran Peter Stöger gelang, noch Geldgeber zu begeistern, um der Austria diesen schweren Gang zu ersparen.

Wie geht es bei der Austria generell weiter?

Der Fokus liegt vorerst auf der Lizenz, danach muss ein Trainerteam gesucht werden. Allseits bekannte Namen wie Ernst Baumeister oder Manfred Schmid machen schon die Runde. Die Gespräche mit Spielern über deren Verbleib oder Abgang (ein Dutzend Verträge läuft aus) wird wohl Sportdirektor Ralf Muhr führen.

Aktuell darf man nicht davon ausgehen, dass die Austria mit Beginn der nächsten Saison  eine schlagkräftige Mannschaft stellen kann. 

Gibt es weitere Lizenz-Wackelkandidaten?

St. Pölten bekam zuletzt strenge Auflagen. SKN-Manager Blumauer ist aber zuversichtlich: "Aufgrund von Kostenkürzungen konnten wir im operativen Geschäft ein positives Halbjahresergebnis erzielen." Die größte Sorge bereitet - wie allen - die fehlende Planbarkeit wegen Corona.

Die Admira, früher oft Sorgenkind in erster Instanz, glaubt, alle Nachfragen zu Finanzdetails rechtzeitig beantwortet zu haben.

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