Das Schweigen der Iraner bei der WM: Zwischen Protest und Kontrolle

Das Schweigen der Iraner bei der WM: Zwischen Protest und Kontrolle
Die Teamspieler bewiesen Mut und setzten während der WM Zeichen gegen das Regime. Warum das den Demonstrierenden nicht reicht.

Es ist die Geschichte von Tod und Unterdrückung. Aber auch von Hoffnungen und Mut. Dass für Irans Fußballer bei der WM in Katar mehr auf dem Spiel steht als Tore, Punkte und ein möglicher Aufstieg, ist seit Wochen bekannt. Am Montag hat das „Team Melli“ (Nationalteam) ein vielbeachtetes Zeichen gesetzt. Alle Spieler der Startelf schwiegen während der iranischen Hymne. Das iranische Fernsehen blendete weg.

Abseits der Kameras machten die Spieler eine weitere Geste: Sie fielen im Kreis auf die Knie, auch damit sollen sie gegen die Unterdrückung des Regimes demonstriert haben. Schon vor dem Spiel gegen England, das mit 2:6 verloren wurde, hatte Kapitän Ehsan Hajsafi mit einem Statement aufhorchen lassen: „Ich möchte den Familien im Iran mein Beileid aussprechen. Wir unterstützen sie und sympathisieren mit ihnen.“

Bei aller Kritik, die den Teamspielern vor der WM von den demonstrierenden Iranerinnen und Iranern entgegengebracht wurde – jetzt hatten sie Mut bewiesen und sich weit aus dem Fenster gelehnt.

Oder?

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