Die neun schockierendsten Gesetze im Iran

Die neun schockierendsten Gesetze im Iran
Von verpflichtenden Vergewaltigungen bis zum Verbot Hunde zu halten. Warum es nicht nur ums Kopftuch geht.

Im Westen wird der Iran in erster Linie mit strengen Sittenlinien, Kopftuchpflicht und allenfalls noch mit Alkoholverbot assoziiert. Bei den landesweiten Protesten, die mittlerweile in ihre sechste Woche gehen, geht es aber um weit mehr als um ein Stück Stoff. Nicht umsonst lautet die Parole der Bewegung "Zan, Zendegi, Azadi", also Frau, Leben, Freiheit. #MahsaAmini ist längst zu einem Codewort für den Widerstand geworden. Die Iraner leben seit 43 Jahren unter extremen Bedingungen, die für uns in Europa unvorstellbar wären. Eine kleine Auswahl der schockierendsten Regeln:

Vergewaltigung vor Exekution

Wird eine unverheiratete Frau oder ein Mädchen zum Tode verurteilt, wird sie vor der Hinrichtung zwangsverheiratet und vergewaltigt. Das ist im Mullah-Regime vorgeschrieben, weil die Tötung einer Jungfrau als Sünde gilt. 

Ehe und Scheidung

Ein Mann darf seine Ehefrau schlagen und vergewaltigen. Eine Scheidung ist fast nur mit seiner Zustimmung möglich. Männer bekommen automatisch das Sorgerecht für ihre Kinder. Ist ein verlassener Mann in seiner Eitelkeit gekränkt und behauptet, seine Frau hätte ihn betrogen, droht ihr die Todesstrafe durch Steinigung.

Gericht

Vor Gericht wiegt die Aussage eines Mannes doppelt so viel wie die einer Frau. Steht Aussage gegen Aussage, wird automatisch dem Mann geglaubt. Es braucht zumindest zwei Frauen, um der Aussage eines Mannes zu widersprechen.

Recht

Gibt es in einer Familie einen weiblichen und einen männlichen Nachkommen, erbt die Tochter nur die Hälfte von dem, was der Sohn erbt.

Hundehaltung

Iraner dürfen tatsächlich keine Hunde halten. Werden sie mit einem Hund erwischt, drohen Geldbußen bis hin zu Peitschenhieben. Der Hund wird getötet. Trotzdem floriert der Schwarzmarkt mit Hunden - nur können sie nie Gassi geführt werden und tragen Windeln.

Tanzen und Singen

Frauen ist es verboten in der Öffentlichkeit zu tanzen oder zu singen. Ähnlich wie beim Kopftuch wird das damit argumentiert, dass dies Männer zu sehr erregen könnte. Sogar bei Hochzeiten müssen Männer und Frauen getrennt feiern.

Homosexualität

Mehr als 4000 Homosexuelle wurden seit Beginn des Mullah-Regimes im Iran hingerichtet. Homosexualität ist im Iran streng verboten und kann - wenn überhaupt - nur im Verborgenen ausgelebt werden.

Sportereignisse

Frauen ist es verboten, bei Fußballspielen oder anderen Sportereignissen als Zuschauerin teilzunehmen. Ausnahme: Seit 2019 wird ihnen der Zutritt zu wenigen ausgewählten Fußballspielen erlaubt - eine Feigenblatt-Aktion, nachdem die Fifa mit Konsequenzen gedroht hat.

Reisen

Alleinstehende Frauen dürfen nicht in einem Hotel einchecken.

Die Krönung zum Schluss

Der Iran wurde im Frühjahr in die UN-Kommission für Frauenrechte gewählt. Erst ein Jahr davor hatte der Mullah Sadeq Shirazi in einer aufsehenerregenden Ansprache darüber gesprochen, dass Gott Frauen erschaffen hat, damit Männer sie wie Tiere für ihr Vergnügen nutzen können.

Kommentare