England vergibt Sieg gegen Russland in Nachspielzeit

Überlegene Three Lions kassieren in der Nachspielzeit gegen die Russen den Ausgleich.

Es war an der Zeit, dass die Engländer nach dem blutigen Vorspiel im Hafen von Marseille auch sportlich Schlagzeilen lieferten. Und kaum waren die Fans im wahrscheinlich schönsten Stadion der EM, verwandelte sich die Stimmung in eine einzigartige bei einer traumhaften Kulisse. Von den 67.000 Fans im Stade Vélodrome waren gut und gerne 40.000 aus dem Lager der Engländer. Bevor sie sich von ihrer besten Seite zeigten und ihre Hymne lautstark mitsangen, pfiffen sie die ebenso schöne der Russen noch so laut aus, dass sie nicht zu hören war.

Aggressiver Beginn

Dafür war gleich zu sehen, was die Engländer vor haben in diesem Turnier: Mit einer augenscheinlichen Leidenschaft erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer-Routinier Roy Hodgson, der es sich leistete, Leicester-Torjäger Jamie Vardy auf die Bank zu setzen, jeden verlorenen Ball in Windeseile mittels aggressiven Gegenpressings wieder zurück.

England - Russland in Bildern:

England vergibt Sieg gegen Russland in Nachspielzeit

England v Russia - EURO 2016 - Group B
England vergibt Sieg gegen Russland in Nachspielzeit

FBL-EURO-2016-MATCH4-ENG-RUS
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England v Russia - EURO 2016 - Group B
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England v Russia - EURO 2016 - Group B
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England v Russia - EURO 2016 - Group B
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England v Russia - EURO 2016 - Group B

Kapitän Wayne Rooney, einst Mittelstürmer vom Dienst, verteilte vor der Abwehr die Bälle und leitete immer wieder sehenswert die Angriffe der Engländer ein. Der rechte Flügel mit Tottenhams Außenverteidiger Kyle Walker und Liverpools Adam Lallana davor war die große Waffe der Briten, die zumindest bis zum Strafraum alles richtig machten. Denn es fehlte der Überlegenheit das Tor. Nahe kam ihm der ebenfalls auffällige Sterling, der in letzter Sekunde von Smolnikow gestoppt wurde. Oder Lallana, der nach Walker-Vorarbeit nur knapp am langen Eck vorbeischoss. Auch Rooney scheiterte mit einem Volley nach starker Vorarbeit von Alli.

Russland wiederum versuchte, das Spiel mit langen Bällen auf Solo-Stürmer Dsjuba aufzubauen, der mit seinem Körpereinsatz die englischen Innenverteidiger beschäftigte. Gefährlich wurden die Russen aber nur einmal durch einen Kopfball von Ignaschewitsch.

Standardsituationen

Per Kopf wurde es auch nach Seitenwechsel gefährlich für England. Und zwar, weil Eric Dier nach einem Eckball der Russen aufs eigene Tor köpfelte. Außer durch Standardsituationen und einen Weitschuss von Smolow machte der Außenseiter aber weiterhin kaum Bekanntschaft mit dem Strafraum von Joe Hart. Der Goalie von Manchester City war zur Stelle, wenn seine Hände gefragt waren. Mit dem Ball am Fuß sorgte er aber für die eine oder andere Schrecksekunde.

Die größte davon gab es jedoch auf der anderen Seite, als Akinfejew einen Schuss von Rooney an die Latte lenkte. Lallana kam zum Nachschuss, stand aber im Abseits (71.). Ein Weckruf für die Engländer, deren Spiel schleppender geworden war. Doch es war einer zur rechten Zeit: Zwei Minuten nach dem Aluminium-Treffer zappelte der Ball im Netz. Eric Dier hob den Ball per Freistoß aus über 18 Metern über die Mauer – Akinfejew war geschlagen und die englischen Fans verwandelten das Vélodrome in ein Tollhaus.

In der Nachspielzeit waren aber die russischen Fans am Wort, als Kapitän Beresuzki den Engländern mit dem späten Ausgleich noch einen Strich durch die sicher scheinende Erfolgsrechnung machte.

Wasili Beresuzki (Russland-Torschütze und Kapitän): "Es ist für uns super, diesen späten Ausgleich zu erzielen. Es ist ein guter Start, auch wenn es nur ein Punkt ist. Mit einer Niederlage am Anfang wäre es schwierig geworden. Viele Spieler in unserer Mannschaft haben noch keine Erfahrung bei einem solchen Turnier."

Eric Dier (England-Torschütze): "Wir haben sehr gut gespielt und müssen jetzt trotzdem sehr enttäuscht sein. Russland hat eine sehr erfahrene Mannschaft, aber wir hätten sie trotzdem unbedingt schlagen müssen. Ich glaube aber, dass wir aus diesem Spiel viel Positives mitnehmen können. Wir nehmen jetzt Spiel um Spiel."

Roy Hodgson (England-Trainer): "Es fühlt sich viel mehr wie eine Niederlage als wie ein Unentschieden an. Es war ein sehr gutes Tor, das sie zum Ausgleich erzielt haben. Ich denke nicht, dass es einen Fehler von unserer Seite gegeben hat. Ich glaube, wir haben sehr gut ausgesehen während des Spiels. Ich denke, wir hätten den Sieg verdient gehabt. Es war eine bittere Pille, die wir zu schlucken hatten."

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