Simon Schwarz

Simon Schwarz
Lange Zeit fehlte vielen der Name zu seinem Gesicht - doch das hat sich mittlerweile geändert.

Der rotblonde Mann mit den blauen Augen ist seit Jahren präsent wie kaum ein anderer. Dennoch war Simon Schwarz lange Zeit der vielleicht bekannteste Unbekannte im österreichischen Film und Fernsehen. Bis er 2013 in der Neuinszenierung des Salzburger "Jedermann" durch Julian Crouch und Brian Mertes neben Cornelius Obonya den prestigetreichen Auftritt als Teufel bekam. In der Maske war Schwarz zwar kaum erkennbar, in den Gazetten wurde der Name zum Gesicht dafür ausgiebig verbreitet.

Im Kino-Krimi "Winterkartoffelknödel" zeigte Schwarz im vergangenen Jahr wieder einmal in komprimierter Form, was ihn so auszeichnet. In dem Nachfolger zu "Dampfnudelblues" ist er zwar nur im letzten Viertel ausgiebig zu sehen. Doch es genügt, um dem Provinzkrimi noch seinen Stempel aufzudrücken. Als trotteliger Detektiv Birkenberger lockt er den lethargischen, bayerischen Dorfpolizisten Eberhofer (Sebastian Bezzel vom "Tatort" Konstanz) erst so richtig aus der Reserve. Die Fährte skrupelloser Immobilienbetrüger führt die beiden bis nach Teneriffa.

Als schrulliger Sidekick hat sich Schwarz bereits in den Brenner-Krimis bestens bewährt. In Wolfgang Murnbergers Verfilmungen der Wolf Haas-Krimis "Komm, süßer Tod" (2000), "Silentium" (2004) und "Der Knochenmann" (2009) spielte er jeweils Brenners Freund Berti. Im neuen Film "Das ewige Leben" ist der Berti leider nicht mit von der Partie. Aber über mangelnde Präsenz kann sich Simon Schwarz ohnehin nicht beschweren.

Tanzausbildung

Der Sohn eines Theaterwissenschaftlers und einer Germanistin wurde 1971 in Wien geboren. Neben einer Tanzausbildung im Tanzforum Wien und am Tanztheater in Zürich sowie einer klassischen Ballettausbildung nahm er Schauspielunterricht in Zürich und Berlin.

Es folgten Theaterengagements am Stadttheater Klagenfurt, am Stadttheater Luzern und am jolie théâtre in Basel ("Der nackte Wahnsinn" von Michael Frayn). 1996 feierte er in der Fernsehserie "Spiel des Lebens" sein Fernsehdebüt. Es folgten einige nationale Film- und Fernsehproduktionen, ehe Schwarz 1998 mit Stefan Ruzowitzkys Film "Die Siebtelbauern" bekannt wurde. Für diesen Film erhielt Schwarz den Max-Ophüls-Preis als Bester Nachwuchsdarsteller wie auch beim Festivale de Geneve. 1999 kam es dann nochmals zur Zusammenarbeit mit Ruzowitzky für den grandiosen Thriller "Anatomie".

Zu seinen weiteren Filmen zählen u.a. "Wanted" (1999), "Richtung Zukunft durch die Nacht" (Max-Ophüls-Spezialpreis), "Vollgas" (Max-Ophüls-Forderpreis 2002) und "Nordwand" (2008).

Fürs Fernsehen spielte er binnen kurzer Zeit in einer Fülle von Produktionen mit: In den "Trautmann"-Krimis war er als Wolfgang Böcks Assistent Burschi Dolezal zu sehen, er spielte in "Tatort"- Folgen und "Schnell ermittelt", in der "Gottesanbeterin", "Kottan ermittelt - Rien ne va plus" oder jüngst in David Schalkos TV-Serie "Braunschlag".

Kommentare