Manuel Rubey

Manuel Rubey
In "Gruber geht" nimmt Manuel Rubey als Rolle als Krebskranker Abschied von seinem zynischen Weltbild.

Er sei Hypochonder und hätte sich sehr gut in die Rolle des Johannes Gruber einfühlen können, erzählte Manuel Rubey im KURIER-Interview über seine Titelrolle in "Gruber geht". Geradezu kongenial passte der 35-jährige Schauspieler in das Bild des distanzierten Wiener Schnösels, der in der Verfilmung von Doris Knechts Erfolgsroman plötzlich mit einer Krebserkrankung konfrontiert wird. Was ihm an der Figur des Gruber gefallen habe? "Er tritt nicht nach oben und buckelt nicht nach unten, sondern er tritt in alle Richtungen. Das ist sehr unösterreichisch. Und trotzdem ist er ein Wiener."

Rubey muss es wissen. Er ist selbst geborener Wiener und erzielte seinen Durchbruch als Falco in dem Bio-Pic "Falco – verdammt wir leben noch!" (2008). Seitdem ist er aus der österreichischen Filmszene nicht mehr wegzudenken: Als Berufszyniker Gruber hält er sich mit seinem prägnant-blasierten Tonfall die Welt vom Leib. Wie Eiswasser ergießt sich sein trockener Humor über seine Umgebung und sorgt für stetigen Dialogwitz. Mit dieser Fähigkeit als lakonischer Stichwortgeber profilierte sich der Moderator der "Amadeus Awards" auch bestens im Kabarett-Umfeld – so etwa in der österreichischen TV-Serie "Braunschlag", wo er im Priestergewand durch das Waldviertel geisterte. Oder in dem Pathologen-Zweiteiler "Aufschneider", wo er einen ungeliebten Schwiegersohn in spe spielte.

Dass er ziemlich fies sein kann, bewies er beispielsweise in der Komödie "Die Werkstürmer": Als gelackter Investorenvertreter hält er mit geschmeidiger Wiener Zunge dem steirischen Dialekt seines Gegner Michael Ostrowski entgegen – und produziert damit sehr witzige Momente.

Aber gerade in Marie Kreutzers "Gruber geht" entfaltet Manuel Rubeys spielerisch seine gesamte Bandbreite – vom trocken-humorigen Einzelgänger zum tragischen Helden, der sich mit dem Tod konfrontieren muss – bis hin zu einem, der am Ende sein Herz entdeckt, ohne dabei jemals peinlich zu werden.

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