Sebastian Koch

Sebastian Koch
Der wandelbare Welt- und Bühnenstar Sebastian Koch ist für eine ROMY nominiert.

In einem fast ausverkauften Theater in der Josefstadt las Sebastian Koch vor wenigen Wochen aus Arthur Schnitzlers abgründig-erotischer "Traumnovelle" und begeisterte das Wiener Publikum mit einem Wagnis: Koch traute sich über den Wiener Dialekt. Was oft eine Gratwanderung ist, gelang: Koch wirkte sympathisch, rang dem Publikum ein paar liebevolle Lacher ab.

Auch an diesem Abend wirkt der Mann, der aussieht, als sei der Drei-Tage-Bart eigens für ihn erfunden worden, wieder unglaublich lässig. Zum Anzug trug er T-Shirt, die Haare wie so oft bubenhaft verstrubbelt.

Seit mehr als dreißig Jahren ist der 52-Jährige im Filmgeschäft, spielte Hauptrollen in Oscar-gekrönten Filmen, gab einst den Liebhaber von Catherine Deneuve und drehte zuletzt mit Stephen Spielberg.

Das Theater, ein Genre, dem er viele Jahre am Berliner Schiller Theater mit Kollegen wie Ulrich Noethen und Heino Ferch angehörte, gehört nach wie vor zu seinen Leidenschaften.

1986 drehte der aus Karlsruhe gebürtige Absolvent der renommierten Münchner Otto-Falckenberg-Schule seinen ersten Fernsehfilm. „Die Macht des Schicksals“ hieß die „Tatort“-Episode, auf die Thriller und Krimis folgten, und vielleicht war es auch ebendiese Macht des Schicksals, die ihn 1997 zur Rolle des Andreas Baader in Heinrich Breloers Zweiteiler „Todesspiel“ und zu seinem ersten von zwei Grimme-Preisen führte. Es folgten Rollen als Klaus Mann, Richard Oetker, Claus Graf Stauffenberg, Albert Speer oder Jack Londons "Seewolf". 2006 kam mit dem Oscar für den Stasi-Film "Das Leben der Anderen“ der internationale Durchbruch, der Stephen Spielberg auf den feschen Deutschen aufmerksam machte. Zeit für Rollen in heimische Filmproduktionen wie jene des Alfred Nobel in "Eine Liebe für den Frieden" bleibt dennoch – sie brachte ihm nun einen ROMY-Nominierung ein.

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