Länder mit der besten und schlechtesten Lebensqualität für Frauen

Am besten schneidet Norwegen ab.
Infrastruktur, Ungleichheit, Gesetzgebung und Balance in der Arbeitswelt: So lebenswert ist es für Frauen in diesen Ländern.

Was für mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung Alltag ist, bekommt am 8. März auch ein wenig Beachtung innerhalb der Männerwelt und so hat sich Nestpick, eine Plattform für möbliertes Wohnen, anlässlich des Weltfrauentags näher mit der Lebenssituation des weiblichen Geschlechts beschäftigt und den Index der Lebensqualität für Frauen 2019 erstellt. Sollten Sie sich gerade Gedanken darüber machen, wohin es als nächstes auf Reisen geht, könnten doch auch einmal folgende Ergebnisse in die Entscheidung des Urlaubslandes beeinflussen.

Die Besten

Spitzenreiter ist Norwegen mit hohen Sicherheits-, Gesundheits- und Bildungswerten, einem hohen allgemeinen Lebensstandard und der stärksten Gleichstellungsgesetzgebung. Schweden und Kanada belegen jeweils die Plätze 2 und 3 in der Gesamtwertung, gefolgt von Kanada, Finnland, Island, Dänemark, Irland, Slowenien, Österreich und Estland.

Estland hat den höchsten Wert für die Anzahl der Unternehmerinnen während Singapur am Besten in der Kategorie Frauen in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) abschneidet. Kanada ist das sicherste Land für Frauen, gefolgt von Österreich und Island. Australien hat den höchsten Bildungswert und Island gewinnt bei Frauenrechten. Die Elternzeit ist in Estland mit 1162 Tagen am höchsten (Vergleich Österreich: 420 Tage) und in Neuseeland führte als erstes Land 1893 das Frauenwahlrecht ein. Den höchsten Lebensstandard bietet Norwegen.

Österreich

Der Gesamt-Neunte Österreich schneidet am Besten im Bereich Sicherheit ab, wo es den 2. Gesamtplatz belegt. Gute Ergebnisse werden auch bei den Themen Gesetzgebung für Frauen erzielt. Chancen auf Aufstieg gibt es für Frauen in der Arbeitswelt - großes Potential besser abzuschneiden ist vor allem bei Frauen in Management gegeben, wo Österreich sich in der schlechteren Hälfte des Rankings wiederfindet. Die Gender-Pay-Gap ist mit 15.67% vergleichsweise hoch, den Equal-Pay-Day erreicht Österreich schon am 3.November (wie auch Äthiopien).

Die Schlechtesten

Trauriger "Spitzenreiter" von hinten ist Nigeria - Platz 100. Äthiopien, Pakistan und Uganda steigen nur unwesentlich besser aus. Dass Kamerun den höchsten Anteil an professionellen Sportlerinnen bei den Olympischen Spielen und auch den „niedrigsten” Gender-Pay-Gap (Frauen dürften mehr verdienen als Männer) hat, hilft in der Gesamtwertung nur wenig: Das zentralafrikanische Land landet auf dem unrühmlichen 93. Platz. Manchen überraschen wird, dass Ruanda den höchsten Anteil an Frauen in der Politik, bezugnehmend auf die Positionen in Ministerien und Parlamenten, aufweist und trotzdem nur auf Platz 91 landet.

Ergebnisse im Detail

Analysiert wurden 100 Länder, ausschließlich welche, die ausreichend Daten zu Verfügung stellen, die auch von mehreren Quellen bestätigt werden konnten. Vier Über-Kategorien, die das Leben von Frauen beeinflussen wurden festgelegt: Infrastruktur, Ungleichheit, Gesetzgebung und Arbeit. Diese Kategorien umfassen Grundbedürfnisse wie Gesundheit, Sicherheit und Bildung, aber auch Faktoren wie häusliche Gewalt, die Lebenserwartung von Frauen, Prävalenz von Verhütungsmitteln und die Alphabetisierungsrate von Frauen. Ungleichheit schließt Daten über den Gender Pay Gap, den Steuersatz auf Frauenhygiene-Produkte und den Menschenhandel mit ein. Die Gesetzgebung befasst sich mit Scheidungsgesetzen, Tagen der Elternzeit und dem Frauenwahlrecht. Bei Frauen in der Arbeitswelt der Anteil von Frauen in Management-, Politik- sowie Unternehmerpositionen analysiert.

Infrastruktur

Kanada liegt bei der Infrastruktur an der Spitze, gefolgt von Norwegen und Österreich. Die Kategorie Infrastruktur ist eine Zusammenführung mehrerer Faktoren, einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Raten häuslicher Gewalt, Gesetze zur Gewalt gegen Frauen, Einstellungen zu häuslicher Gewalt, Alphabetisierungsrate von Frauen, erwartete Bildungsjahre, UN-Bildungswert, Müttersterblichkeitsraten, Zugang zu Verhütungsmitteln, Brust- und Gebärmutterhalskrebsraten und Fälle von Genitalverstümmelung bei Frauen.

Frauen in der Arbeitswelt

Island (in der Gesamtwertung auf Platz 5) schneidet als das beste Land für Frauen in der Arbeitswelt ab, gefolgt von Singapur und Schweden. Obwohl die Vereinigten Staaten (Platz 11) und Bulgarien (Platz 15)  bei Frauen in der Arbeitswelt gut abschneiden, haben sie es insgesamt nicht unter die Top 30 für Frauen geschafft.

Ungleichheit

Norwegen liegt bei der Ungleichheit insgesamt an der (positiven) Spitze, gefolgt von Schweden und Neuseeland. Der Steuersatz auf Frauenhygiene-Produkte, die Steuerbefreiung Hygieneprodukte und der Equal Pay Day haben keine Gewichtung im Endergebnis, werden aber als Zusatzinformation berücksichtigt. Die Wertung Risiko für Frauen, Hygieneprodukte nicht bezahlen zu können, umfasst die Anzahl der jungen Frauen unter der Armutsgrenze und damit das „Risiko“ sich diese Produkte nicht leisten zu können.

Gesetzgebung für Frauen

Estland liegt bei der Gesetzgebung insgesamt an der Spitze, gefolgt von der Slowakei und Ungarn. Island zählt insgesamt nicht unter die Top 15 der Gesetzgebung, obwohl es den höchsten Wert in der Frauenrechte Wertung erreicht hat. Dies ist auf strengere Abtreibungsgesetze und kürzere Elternzeiten zurückzuführen.

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