Immo-Experte: "Wie viel Wohnraum wirklich leer steht, weiß kein Mensch"

Immo-Experte: "Wie viel Wohnraum wirklich leer steht, weiß kein Mensch"
Immobilienwirtschaft zweifelt Berechnungen an und spricht von Eingriff in Eigentumsrechte.

Laut einem Rechnungshofbericht betrug der Leerstand in Wiener Gemeindebauten im Jahr 2017 rund vier Prozent. In Salzburg waren es bei einer Befragung des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes (ÖHGB) unter 3.300 Mitgliedern drei Prozent.

Auch das Momentum Institut geht von einer Leerstandsquote zwischen 2,5 Prozent und 4 Prozent aus. Das entspricht rund 123.500 bis 198.500 leer stehenden Wohnungen. Bei einer Abgabe von 10 Euro/m2 pro Jahr ergibt das je nach Leerstand 111 bis 178 Millionen Euro für ganz Österreich. Bei 100 Euro/m2 wären es 1,1 bis 1,8 Milliarden Euro.

"Wie viel wirklich leer steht, weiß kein Mensch", skizziert Anton Holzapfel, Präsident des Österreichischen Verbands der Immobilienwirtschaft (ÖVI) das Grundproblem. Auf 200.000 leer stehende Wohnungen käme man nur, wenn auch Zweitwohnsitze mitgezählt würden. Diese würden ja in der Regel nicht zwecks Vermietung angeschafft.

Zudem: "Die Kosten für Bürokratie und Spitzeltum werden deutlich höher sein als die Einnahmen." Mit Eigentumsfreiheit sei eine Leerstandsabgabe jedenfalls nicht vereinbar. Vielfach würden Wohnungen für (Enkel)Kinder angeschafft worden sein und dann einige Zeit leer stehen.

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