Taylor Swift: Wie die Konzert-Absage politisch instrumentalisiert wird

Taylor Swift: Wie die Konzert-Absage politisch instrumentalisiert wird
Wer ist Schuld an der Absage der Swift-Konzerte? Wer profitiert politisch davon? Auf Social Media hatten auch viele Prominente schnell eine klare Meinung.

Es ist ein schwerer Schlag für heimische und angereiste Fans von Mega-Star Taylor Swift: Der Veranstalter musste alle drei Konzerte in Wien nach einer Terrordrohung kurzfristig absagen. Der gefasste Hauptverdächtige mit nordmazedonischen Wurzeln soll einen Treueschwur auf die Terrormiliz IS abgelegt haben. Offenbar wollte er vor dem Stadion mit einem Auto in Swift-Fans rasen, der Bau einer Bombe soll weit fortgeschritten gewesen ein.

Auch am Tag danach sind viele Details offen. Auf Social Media begannen aber bereits Mittwochabend die Schuldzuweisungen – Verschwörungstheorien inklusive. Da ging es etwa darum, welche Partei Schuld an der Absage sei und wer davon profitieren könnte.

Es folgen Stellungnahmen vom digitalen Stammtisch, in denen die traurige Nachricht für "Swifties" politisch instrumentalisiert wird:

FPÖ macht "rot-schwarz-grün-pinke Einheitspartei" verantwortlich

FPÖ-Chef Herbert Kickl hat längst einen Schuldigen ausgemacht und spricht auf Facebook von einem Armutszeugnis: "In Wien müssen heute Konzerte abgesagt werden, weil die rot-schwarz-grün-pinke Einheitspartei in Sachen Migrations- und Zuwanderungspolitik völlig versagt hat." Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hätte "völlig die Kontrolle" verloren.

Dominik Nepp, Chef der FPÖ Wien, ortet auf X ebenso einen enormen Wirtschafts- und Imageschaden: "Sogar in Mexico City, einer der gefährlichsten Städte der Welt, kann problemlos ein Taylor Swift Konzert stattfindend. Nur in Wien nicht." Bürgermeister Michael Ludwig schaue "seit Jahren weg und toleriert den radikalen Islam in Wien. Jetzt müssen wir alle mit den Konsequenzen dieser Politik leben", so Nepp.

Meinl-Reisinger: "Sind wir dermaßen herabgewirtschaftet?"

Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger fürchtet einen enormen Imageschaden für Österreich und Wien. Überall sonst könnten Veranstalter und Sicherheitsbehörden Konzerte durchführen. "Nur bei uns nicht? Sind wir dermaßen herabgewirtschaftet?"

"Fragen über Fragen" hat auch Militärexperte Gerald Karner. Wie könne es sein, das Österreich "nicht einmal" die Sicherheit für Open-Air-Konzerte gewährleiten könne, so Karner. Das Innenministerium und Beinahe-Namensvetter Gerhard Karner (ÖVP) fragt er: "Was hat die Parteipolitik der letzten Jahrzehnte nur aus diesem Land gemacht?!"

Die ehemalige Skiläuferin Nicola Werdenigg dürfte eine Vermutung hegen, in wessen Interesse die Konzert-Absage ist. Ihre 14-jährige Großnichte aus dem Zillertal sei "politisch hellwach", Swift-Fans seien "woke" im besten Sinn, schreibt die 66-Jährige auf X. Vielsagend fügt sie hinzu: "Niemand wird diese jungen Leute täuschen können."

Mahrer: "Wann handelt die SPÖ endlich?"

ÖVP-Wien-Vorsitzender Karl Mahrer sieht jedenfalls die Sozialdemokratie in der Verantwortung. "In Wien muss Schluss sein mit dem Sozial- und Kriminalitätsmagnet. Was muss noch alles passieren, bis die SPÖ endlich handelt?", fragt Mahrer.

Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) meint wiederum via Aussendung, Justizministerin Alma Zadić (Grüne) müsse "endlich ihre Verantwortung ernst" nehmen und handeln. Der Fall zeige, "wie wichtig es ist, dass Sicherheitsbehörden die Internet-Kommunikation von Extremisten und Gefährdern überwachen können".

ANSCHLAGSPLÄNE AUF TAYLOR-SWIFT-KONZERTE

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