Regierung fixiert Med-Uni Linz

APA13642236 - 10072013 - WIEN - ÖSTERREICH: BM Karlheinz Töchterle am Mittwoch, 10. Juli 2013, während einer PK nach einer Sitzung der Hochschulkonferenz zu den Plänen für eine Medizin-Fakultät Linz. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Der Wunsch der Oberösterreicher wurde jetzt vom Ministerrat erfüllt.

Die Regierung hat am Dienstag im Ministerrat den Weg für zwei umstrittene Vorhaben im Hochschulbereich freigemacht. Beschlossen wurde eine 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Land Oberösterreich zur Gründung einer Medizinischen Fakultät in Linz sowie die Aussendung eines Gesetzesentwurfs für ein Promotionsrecht an der Donau-Universität Krems (DUK). Bei der 15a-Vereinbarung wird dezidiert auf die Forderungen der Hochschulkonferenz hingewiesen, die eine medizinischen Fakultät in Linz nur dann befürwortet, wenn sie "Teil einer Gesamtstrategie zur Stärkung des tertiären Sektors in Österreich ist".

Wunsch der Oberösterreicher

Mit dem Regierungsbeschluss für eine Medizin-Fakultät der Universität Linz wird eine langjährige Forderung Oberösterreichs erfüllt. Die Maßnahme wird allerdings im Hochschulsektor sehr kritisch gesehen. Dennoch hat die aus Vertretern von Unis, Fachhochschulen (FH), etc. zusammengesetzte Hochschulkonferenz Mitte Juli dem Projekt unter bestimmten Bedingungen zugestimmt.

Dazu zählen neben der Gesamtstrategie zur Stärkung des tertiären Sektors zusätzliche Mittel für die Unis ab 2016 zumindest in Höhe der Inflation, für die FH eine Inflationsabgeltung und die Steigerung der Studienplätze, Maßnahmen zur Attraktivierung des Arztberufs und die Abklärung möglicher Auswirkungen der neuen Med-Fakultät auf die Quotenregelung im Medizinstudium - Forderungen, auf die die Regierung im Ministerratsbeschluss explizit hinweist.

Noch kein Fahrplan

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) sieht darin eine "weitere Stärkung und dynamische Entwicklung des tertiären Sektors, der bestehenden Universitäts- und Fachhochschulstandorte sowie der Forschung und Forschungseinrichtungen". Er fühle sich an die Beschlüsse der Hochschulkonferenz gebunden, "für mich gibt es die Medizin-Fakultät nur, wenn diese erfüllt werden", sagte Töchterle. Präzisen Fahrplan dafür gebe es keinen, auch konkrete Zahlen, wie sich die "Stärkung des tertiären Sektors" finanziell auswirken soll, nannte der Minister nicht. Das werde im nächsten Jahr bei Verhandlungen mit dem Finanzministerium geklärt.

Promotionsrecht

Das entsprechende Gesetz für ein Promotionsrecht der DUK wird heute, Dienstag, in eine sechswöchige Begutachtung geschickt. Zudem müsse die Donau-Uni ihre Doktoratsstudien akkreditieren lassen und nach acht Jahren sei eine Evaluierung vorgesehen. Töchterle sieht im Promotionsrecht ein "wesentliches Qualitätskriterium einer Universität".

Dass hinter den beiden Initiativen stark die beiden Bundesländer Ober- und Niederösterreich gestanden seien, stört den Minister nicht. "Ich finde es gut, wenn Landeshauptleute den tertiären Sektor als wichtig für die Weiterentwicklung ihres Bundeslandes sehen und sich so stark engagieren", sagte Töchterle.

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