Med-Fakultät: Minister Töchterle will sich noch nicht festlegen
Finanzministerin Maria Fekter (VP) ist klar für eine medizinische Fakultät an der Johannes Kepler-Universität Linz (JKU). In einem Interview mit den OÖN sicherte sie dem Medizinstudium in Oberösterreich ihre volle Unterstützung zu. Und „zwar nicht nur, damit wir genügend Ärzte haben, sondern auch aus wirtschaftlichen Überlegungen. Der Sektor Gesundheit, Medizin und Medizintechnik wird massiv an Bedeutung gewinnen“, begründet die Politikerin.
Ihr Parteifreund, Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, will sich in dieser Frage noch nicht festlegen und gibt sich zurückhaltend. Denn eine Umsetzung hänge von mehreren Faktoren ab, reagiert das Wissenschaftsministerium in einer Aussendung. Eine medizinische Fakultät sei „sehr kostenintensiv“ und der Bedarf müsse noch geprüft werden. Derzeit laufen die Gespräche mit Vertretern des Landes Oberösterreich. Vorrangiges Ziel ist es, die tatsächlichen Kosten eines Medizinstudiums in Linz zu berechnen.
„An der Medizinischen Fakultät führt kein Weg vorbei“, bekräftigt Landeshauptmann Josef Pühringer. Er freut sich über Fekters Vorstoß. Denn schon jetzt würden 80 Jungärzte in den Spitälern fehlen. Und 20 Landarzt-Stellen müssten mehrfach ausgeschrieben werden. „Wir haben das Recht darauf, vom Bund unterstützt zu werden.“ Oberösterreich sei schließlich das wirtschaftlich stärkste Bundesland und in vielen Bereichen Nettozahler.
Die zuständigen Experten würden sich gerade mit ihrem Konzept zur Ausbildung für Jungärzte in der Endphase befinden. „Ich hoffe, dass im ersten Halbjahr 2013 eine Grundsatzentscheidung fällt.“ Gewünschtes Ziel ist es, dass die ersten Medizinstudenten an der JKU im Wintersemester 2014 oder 2015 starten können.
Kommentare